✡ sozial kulturell philosophisch ✡

Veranstaltung 2021-2024
Soziales Kultur Musik Bildung Literatur Licht Kunst Philosophie Historie

MIT2WO Kulturnetzwerk e. V.
& Autor und Lichtkünstler Michael Batz

Autor, Szenograf, Theatermacher und Lichtkünstler Michael Batz. Sein künstlerisches Schaffen wurde mit zahlreichen Auszeichnungen in unterschiedlichen Disziplinen gewürdigt, unter anderem 2003 mit dem Alexander-Zinn-Preis der Stadt Hamburg, 2005 mit dem LUCI International City People Light Award, 2011 mit dem Hamburger Theaterpreis Rolf Mares, 2014 mit der Biermann-Ratjen-Medaille des Hamburger Senats und 2021 mit dem Bundesverdienstkreuz.

Idee & Konzeptentwicklung Giorgio Paolo Mastropaolo, Initiator des Vereins MIT2WO Kulturnetzwerk e. V. mit dem Autor und Lichtkünstler Michael Batz: das erste Chanukka-Fest mit der Erleuchtung des Israelitischen Tempels in der Poolstraße in Hamburg, die erste Hamburger Chanukka-Alsterrundfahrt und die erste Hamburger Drohnen-Inszenierung über der Binnenalster, die Wiederaktivierung des Europäischen Tages der jüdischen Kultur in Hamburg die erste Hafentour anlässlich des Tages des offenen Denkmals während des Blue Port Events, sowie die erste Bustour - die Nacht im Licht der Synagogen in Hamburg.

çFotos: Markus Galic

çFotos: Markus Galic

18. Dezember 2022 Hamburg hat eine neue Chanukkia direkt am Jungfernstieg

Das Kulturnetzwerk „MIT2WO“, der Lichtkünstler Michael Batz und die Alster-Touristik veranstalten das erste Chanukka-Fest auf der Alster.


Heike Linde-Lembke

HAMBURG. Wohl noch nie hat die Hansestadt ein derart fröhliches Chanukka-Fest erlebt, und das mitten auf der Alster mitten im kalten Winter. Zwei Alsterschiffe organisierte der neue Hamburger Kulturverein „MIT2WO“ mit dem Lichtkünstler Michael Batz, und viele Menschen kamen an die Anlegerstation Jungfernstieg, um Michael Batz' Lichtshow „Chanukka Light of Dance“ mit 80 tanzenden Drohnen auf der Binnenalster rund um die berühmte beleuchtete Alstertanne zu erleben.

Zuvor zündete Hamburgs Landesrabbiner Shlomo Bistritzky mit Philipp Stricharz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, das erste Licht an der neuen Chanukkia auf der Reesendammbrücke am Jungfernstieg, deren Licht jetzt mit dem Weihnachtsbaum vor dem Rathaus eine wunderbare Harmonie eingeht, zumal sowohl die Chanukkia als auch die Weihnachtsbäume von zwei Weihnachtsmärkten vor dem Rathaus und auf dem Jungfernstieg ergänzt werden. Am Fuß des energiesparenden Leuchters informiert ein Monitor über Ursprung und Bedeutung von Chanukka.

„Chanukka ist ein Feiertag, den wir jetzt in Hamburg wie in Berlin, Paris und London mitten in der Stadt erleben dürfen, ein Feiertag, der eine ganz wichtige Botschaft hat, den Sieg des Lichts über die Dunkelheit“, sagte Landesrabbiner Bistritzky.

Nach dem Anzünden enterten rund 200 fröhlich gestimmte Familien mit Kindern, Singles und Paare, Juden wie Nichtjuden, die zwei Schiffe, die die Alster-Touristik zur Verfügung stellte und extra für die Chanukka-Feier aus dem Winterquartier holte. Der Kulturverein „MIT2WO“ hatte die Tische mit koscheren Sufganiot und Getränken, Chanukka-Talern, Dreidel, kleinen Überraschungen und mit Informationen über das Judentum gedeckt.

„Ich bin mit meiner Idee, nach dem Entzünden der Chanukkia ein Fest zu veranstalten, zu Michael Batz gegangen, der uns schon lange unterstützt“, sagte Giorgio Paolo Mastropaolo, Gründer des Kulturnetzwerks „MIT2WO“. Der Name steht für den Plan, sich zweimal im Monat an wechselnden Orten mit jüdischem Hintergrund zu treffen, um so die Stadt und ihr Judentum neu zu entdecken und gleichzeitig das Judentum in die Stadtgesellschaft zu tragen. Zudem steht der Name für Mitzwot, den 613 Geboten der Tora. Die Botschaft des Kulturnetzwerks: Jüdisches Leben in Hamburgs Gegenwart für die Zukunft zu aktivieren und alle Ströme des Judentums zu vereinen: „Das ist meine Vision für Hamburg“, sagte Mastropaolo.

Er entwickelte mit dem Lichtkünstler, Kulturentdecker und Autor Michael Batz („Das Haus des Paul Levy – Rothenbaumchaussee No. 26“, Verlag Dölling & Galitz, 560 Seiten, 32 Euro) den Plan, ein Chanukka-Lichtfest für die ganze Stadt zu geben, mit einem von 80 Drohnen inszenierten Lichtertanz über der Binnenalster. „Wir wollen Chanukka zwischen Himmel und Erde zum Leuchten bringen als Botschaft für Frieden und Zusammenleben“, sagte Mastropaolo.

„Licht bringt Menschen zusammen, Licht ist ein Bedürfnis“, sagte Michael Batz und dankte Tobias Haack von der Alster-Touristik für den Mut, zum Chanukka-Fest erstmals Alsterdampfer aus dem Winterschlaf zu wecken. Zudem erinnerte Batz daran, dass die erste Ampel Deutschlands 1922, also vor genau 100 Jahren, in Hamburg am Stephansplatz neben dem Jungfernstieg eingerichtet wurde. „Licht ist Literatur für die Stadt“, sagte der Künstler, der mit Licht Geschichten erzählt.

„Chag Sameach, Freunde!“, begrüßte Peggy Parnass, Ehrenvorsitzende des Kulturnetzwerks, die Gäste. „Ich bin so begeistert und überrascht, das so viele Jüdinnen und Juden hier so gut gelaunt beisammen sind, eine Ansammlung von fröhlichen jüdischen und nichtjüdischen Menschen auf einem Schiff, wann haben wir das je erlebt, das ist einfach wunderbar!“, freute sich die Autorin, Journalistin und Gerichtsreporterin, die am 11. Oktober ihren 95. Geburtstag feierte. Auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hatte ihr Kommen zum ersten Chanukka-Fest auf der Alster angemeldet, sagte aber wegen Familienangelegenheiten ab.

**************** Erste Hamburger Chanukka "LIGHT of DANCE"

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Sonntag, 10. Dezember 2023 Mit dem blauen Chanukka-Dampfer auf der Alster
Das Kulturnetzwerk Mit2Wo feierte wieder ein spektakuläres Lichterfest mitten im Herzen Hamburgs

Von Heike Linde-Lembke

HAMBURG. Diesmal ging die Dampferfahrt zu Chanukka auch über die Außenalster und durch einige Fleete und Kanäle. Im vorigen Jahr, der Premiere der Chanukka-Alstertouren des Kulturnetzwerks Mit2Wo mit Unterstützung der Alster-Touristik war die Fahrt auf die Binnenalster beschränkt und umrundete die beleuchtete Alstertanne, mit Kurs zurück zum Jungfernstieg-Anleger. Diesmal ging es unter die Lombardsbrücke hindurch, hinaus aufs weite "Meer".

An Bord des ausgebuchten Chanukka-Schiffs, vor das Lichtkünstler Michael Batz am Anleger Jungfernstieg einen beleuchteten und ein großes Tor zum "Boarding" platzierte, gingen fröhlich gestimmte Familien mit Kindern, Singles und Paare, Juden und Nichtjuden, darunter Schauspielerin Sandra Quadflieg und weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kultur und Gesellschaft.

Mit2Wo-Gründer Giorgio Paolo Mastropaolo erwähnte in seinem Rückblick auf 2023 noch einmal einige prägnante Veranstaltungen wie die Kooperation mit den Hamburger Kammerspielen, Besuche in Gymnasien, Stadtteilschulen und Berufsschulen, die erste Reise zum Jüdischen Museum Rendsburg, der Blue Port Hamburg mit der Hadag zum Tag des Denkmals mit der Stiftung Denkmalpflege Hamburg, das Challot Projekt im Hannah Arendt Salon, das erste Zikaron-Schiff zum Thema Opfer und Täter mit den Schauspieler Nick Wilder, das erste Buch "Humanität & denk mal anders" von Giorgio Paolo Mastropaolo zur Philosophie-Stunde, „Denken ohne Geländer“ nach Hannah Arendt und den Europäischen Tag der Jüdischen Kultur in Hamburg, passend zum Buch „Das Haus des Paul Levy“ von Michael Batz.

Mit2Wo tischte diesmal Sufganiot in Form von Dreidel, Chanukkia und Davidstern mit Scholokadenfüllung und leckere Latkes mit Apfelmus auf, natürlich alles koscher, dazu alkoholfreier Glühwein. Als Gastgeschenk gab es Chanukka-Kratzbilder, Glücksarmband mit Davidstern, Chanukka-Taler, Dreidel, Süßigkeiten und kleine Überraschungen für die Kinder. Das Wasser der Alster reflektierte anschaulich das blaue Licht vom Schiff. "Wir wollen Chanukka zwischen Himmel und Erde zum Leuchten bringen als Botschaft für Frieden und Zusammenleben", sagte Mastropaolo.

Passend zu Sufganiot und Latkes hatte die erste Theaterlesung "Das Zuckerwunder" von Giorgio Paolo Mastropaolo Premiere, gelesen von der Schauspielerin Marlies Engel. "Ephraim Kishon und Loriot haben mich inspieriert zur Chanukka-Komödie, wo es um das Wunder geht", sagte Mastropaolo. Die Idee von der Gestalt des Chanukka-Leuchters entstand letztes Jahr im Gespräch mit Landesrabbiner Shlomo Bistritzky und Giorgio Paolo Mastropaolo. "Licht bringt Menschen zusammen, Licht ist ein Bedürfnis", sagte Michael Batz. Gerade in heutiger Zeit sei es noch viel wichtiger, beides gemeinsam zu erleben.

Mit Chag Sameach begrüßte Peggy Parnass, Ehrenvorsitzende des Kulturnetzwerks, die Gäste und sagte: "Ein Chanukka-Schiff, was soll das sein, es ist die größte westlich jüdische Nachricht vom Leuchten, das es vor Jahren noch nicht gab, heute wird Chanukka in Deutschland von Juden und Nichtjuden gefeiert." Peggy Parnass freute sich besonders über das Schiff, in Blau getaucht von Lichtkünstler Michael Batz, das mehr als 100 begeisterte Menschen anlockte.

"Das ist ein Erlebnis", sagte die Publizistin und ergänzte vergnügt: "Es wird gefeiert wie verrückt, von kleinen Kindern bis zu Greisen. Alle sind hemmungslos begeistert. Wer hätte vor ein paar Jahren für möglich gehalten, das jeder in Hamburg sich an dem großen jüdischen Chanukka-Fest erfreuen und überraschen lassen kann. Es ist wunderschön, dass sich in Hamburg so etwas entwickelt hat. Der Autor und mein Freund Giorgio Paolo Mastropaolo hat mich sehr überrascht mit dem Theaterstück, welches ich einfach nur köstlich und humorvoll finde, und das mich zum Lachen gebracht hat. Das Zuckerwunder war ehrlich und köstlich mit der Schauspielerin Marlies Engel, ein großer Genuss!"
20. August Auch Hamburg feiert den Europäischen Tag der jüdischen Kultur

Das Kulturnetzwerk Mit2Wo lädt zu einem Rundgang über die Rothenbaumchaussee und durch das Grindelviertel ein

Von Heike Linde-Lembke


HAMBURG. Es ist eine Premiere. Am Sonntag, 3. September, feiert Hamburg erstmals den Europäischen Tag der jüdischen Kultur. Möglich wird die Veranstaltung durch die Initiative des erst vor einem Jahr gegründeten Netzwerk-Kulturvereins MIT2WO.

Seit 1999 findet jährlich am ersten Sonntag im September der Europäische Tag der jüdischen Kultur statt. Am Sonntag, 3. September, feiert Hamburg erstmals mit und reiht sich in das Ereignis ein, das jüdische und nichtjüdische Organisationen in rund 30 Ländern zeitgleich veranstalten. Für Hamburg realisieren es MIT2WO-Gründer Giorgio Paolo Mastropaolo und der Autor und Lichtkünstler Michael Batz, der im September auch wieder den Hamburger Hafen zum Blue Port machen und in blaues Licht tauchen wird.

"Wir wollen diese Tradition in den Norden bringen, als Zeichen für Respekt, Mitmenschlichkeit und Dialog", sagt Giorgio Paolo Mastropaolo. Das Motto lautet diesmal „Erinnerung“. Der Tag will das europäische Judentum, seine Geschichte, seine Traditionen und Bräuche noch mehr und intensiver bekannt machen. Er erinnert an die Beiträge des Judentums zur Kultur der jeweiligen Kommunen, in denen das Ereignis gefeiert wird.

Hamburger Auftakt ist am Sonntag, 3. September, 11 Uhr, am Dammtor-Bahnhof, Ausgang Planten un Blomen, mit einem Spaziergang auf jüdischen Spuren entlang der Rothenbaumchaussee. Als Leitfaden nehmen die Veranstalter das Buch "Paul Levy" von Autor Michael Batz. Über verschiedene historisch jüdische Orte geht es bis ins Grindelviertel, das blühende jüdische Viertel in Hamburg, bevor der NS-Rassenwahn das jüdische Leben und seine Kultur vernichtete.

Die 90-minütige Tour zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur soll im Café Hadley’s, Beim Schlump 84a, mit einem Resümee über das Erlebte enden. Den Rundgang leiten Jutta Höflich, Vorsitzende des Bürgervereins vor dem Dammtor/Pöseldorf, Michael Batz, Autor, Szenograf, Theatermacher und Lichtkünstler, Sewan Latchinian, Theaterregisseur, Schauspieler, Autor und künstlerischer Leiter der Hamburger Kammerspiele und Giorgio Paolo Mastropaolo, Gründer des Kulturvereins Mit2Wo.

Fragen können per E-Mail gestellt werden.

Außerdem lädt MIT2WO unter dem Titel "Neues und Unerwartetes über "Das Haus des Paul Levy" zu Sonntag, 27. August, von 11.30 Uhr an zur Sonntagsmatinée mit Michael Batz in das Heine Haus, Elbchaussee 31, ein.

Zum Buch "Das Haus des Paul Levy" von Michael Batz

Es ist die Geschichte eines Jahrhundert-Hauses von 1922 bis 2022 - Das Haus des Paul Levy. Rothenbaumchaussee 26. Mittlerweile ist die vierte Auflage des Buches erschienen und das innerhalb eines Jahres. Das Buch wurde um 64 Seiten mit 150 Bildern aus Privatbesitz erweitert, die zuvor noch nicht publiziert waren und ein Schatz sind.

çFotos: Markus Galic

11. September CHAVERIM Newsletter
Europäischer Tag der jüdischen Kultur

HAMBURG. Der Europäische Tag der jüdischen Kultur in Hamburg war eine großartige Auftaktveranstaltung für den Verein MIT2WO. Mit dem Traditionen HaJom Jom eröffnete als Gründer MIT2WO den Europäischen Tag der jüdischen Kultur in Hamburg am Denkmal „Kindertransport - der letzte Abschied“. Ehrenmitglied des Vereins Peggy Parnass ließ ganz herzliche Grüße ausrichten. Peggy und ihr Bruder Gady wurden 1939 mit einem Kindertransport nach Schweden gebracht und überlebten den Terror der Nazi-Regimes. Anschließend wurden viele Blumen am Denkmal niedergelegt. Der Autor und Lichtkünstler Michael Batz startete an der originalen Litfasssäule von 1912, die direkt gegenüber dem Dammtorbahnhof steht, bevor er mit seinem Buch „Das Haus des Paul Levy" als Leitfaden einen Rundgang über die Rothenbaumchaussee und durchs Grindelviertel leitete. Es ist die Geschichte eines Jahrhundert-Hauses von Rothenbaumchaussee 26 bis zur ehemaligen jüdischen Privatklinik an der Johnsallee. Spannend und voller Elan berichtete Michael Batz von den außergewöhnliche Geschichten über die Recherchen von der Familie Hirsch und der Familie Magnus. Den nächsten Part des Rundgang übernahm Sewan Latchinian, Theaterregisseur, Schauspieler, Autor und künstlerischer Leiter der Hamburger Kammerspiele. Durch den Logensaal bis auf die Bühne der Hamburger Kammerspiele, wo gerade das aktuelle Bühnenstück zur Uraufführung von Lutz Hübner und Sarah Nemitz steht, durften die Gäste alles erleben. Der Ausklangspunkt war die ehemalige Alte und Neue Klaus im Hof An der Rutschbahn 11a. Jutta Höflich, die Vorsitzende des Bürgervereins vor dem Dammtor/Pöseldorf, bedankte sich für diesen Tag und freut sich als Verein weiterhin mit dem Mit2Wo noch einige Projekte umzusetzen. Nach der eindrucksvollen Tour wurden dier Eindrücke gemütlich im Café Hadley’s debattiert und dem Motto des Europäischen Tages der jüdischen Kultur „Erinnerung“ nachgegangen. Alle waren sich einig, wir freuen uns auf den Europäischen Tag der jüdischen Kultur 2024.

çFotos: Norma van der Walde

çFotos: Markus Galic

Samstag, 09. September 2023 Mit2wo feierte den Blue Port mit viel Musik
Die Schifffahrt auf der Elbe war ein voller Erfolg für den Kulturverein

Von Heike Linde-Lembke

HAMBURG. Es ist schon Tradition des Kulturvereins Mit2wo, zum Ha'Jom Jom zusammen zu kommen. Diesmal bot der Blue Port Hamburg mit den Cruise Days und dem Tag des offenen Denkmals in der Hansestadt die geeignete Bühne für das Treffen. Dafür charterte der Kulturverein den Hadag-Dampfer "Kirchhof" zu einer denkwürdigen Fahrt mitten auf der Elbe, mitten unter den größen Pötten, den Kreuzfahrtschiffen, die indes wegen ihrer schlechten CO²Bilanz nicht unumstritten sind.

An Bord war nicht nur Mit2wo-Ehrenmitglied, die Publizistin Peggy Parnass, sondern auch Mitglied Michael Batz, Erfinder und Initiator der Blue Port Days, an denen der Autor und Lichtkünstler seit 2008 den Hamburger Hafen in mystisch blaues Licht taucht inklusive Elbphilharmonie und die sagenumwobene Speicherstadt. Man denke nur an die Moritaten um den Piraten Klaus Störtebeker.

"Licht ist Leben und Inspiration, Licht bringt Menschen zusammen, Licht macht schwere Dinge leicht und Wunderbares vorstellbar", sagte Michael Batz, auch Mitgründer der Mit2wo-Akademie, die er mit Mit2wo-Gründer Giorgio Paolo Mastropaolo* den Gästen auf dem Schiff vorstellte. Zur Akademie gehören auch Dr. Irmgard Schrand, Diplom-Politologin, Islamwissenschaftlerin, Spezialistin für den Nahen und Mittleren Osten, Historikerin, Kultursachverständige und Autorin, dann Norma van der Walde, pensionierte Lehrerin, Mitglied der VVN Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, und Jutta Höflich, Autorin, Kommunal-Politikerin mit Schwerpunkt Kultur und Migration und Vorsitzende des Bürgervereins Dammtor/Pöseldorf.

Aber Mit2wo wäre nicht Mit2wo, wenn die Hafenfahrt ganz sang- und klanglos über die Elbe geschippert wäre. Für stimmige Musik sorgte das Duo Stella's Morgenstern mit Stella Jürgensen und Andreas Hecht. Dazu gesellte sich Daniel Kahn. Als Trio sangen und spielten sie jiddische Lieder ihres Programms „Hafn-Lider“. Aus New York kam noch Geiger Jake Shulman-Ment dazu.

Auch Sonja Lahnstein-Kandel, Initiatorin der Dialogreihe „Bridging the Gap“, das jüdische und palästinensische Kinder zusammenbringt, und ihr Ehemann Manfred Paul Lahnstein, ehemals Bundesfinanzminister, schipperten mit und lobten das Programm als wunderbar nostalgisch. Während der Hafen in Batz' blaues magisches Lichttheater getaucht war und bunte Feuerwerke den Himmel verzauberten und die Signal-Hupen von den Schiffen dröhnten, fragten einige Gäste an Bord: "Üben sie für Rosh Ha'Shana? Es klingt genau wie das Schofar." Shana Tova! Auf ein glückliches und friedevolles 5784!

*Lesen Sie in diesem Newsletter bitte auch das Porträt von Giorgio Paolo Mastropaolo, das in der Jüdischen Allgemeinen, Print-Ausgabe von Donnerstag, 7. September, erschienen ist und auch online unter www.juedische-allgemeine steht.

çFotos: Markus Galic

çFotos: Markus Galic

Samstag, 23. März 2024 Mit2Wo veranstaltete die Nacht im Licht der SynagogenUnter den Gästen der Bus-Rundfahrt waren Peggy Parnass und der Lichtkünstler Michael Batz
Von Heike Linde-Lembke
Newsletter CHAVERIM

HAMBURG. Erstmals feierte das Kulturnetzwerk Mit2Wo ab Schabbat-Ende des vergangenen Sonnabends "Die Nacht im Licht der Synagogen". Per Bus fuhren die Gäste zu jüdischen Gotteshäusern, die einmal das reiche jüdische Leben in Hamburg widerspiegelten. Zu dieser denkwürdigen Fahrt lud Mit2Wo alljene Menschen ein, die unabhängig von Glauben und Herkunft gemeinsam diese Boten der Vergangenheit kennenlernen und daraus für die Zukunft lernen wollten. Die Tour hatten Giorgio Paolo Mastropaolo, Initiator von Mit2Wo, und der Autor und Lichtkünstler Michael Batz organisiert.

Start zur "Nacht im Licht der Synagogen" war am geschichtsträchtigen Hamburger Dammtor-Bahnhof. Unter den Gästen war auch die Autorin und ehemalige Gerichtsreporterin Peggy Parnass, Ehrenmitglied bei Mit2Wo. Die Route führte über den Stadtteil Wandsbek, ging weiter durch Hamburg-Harburg nach Altona, das einst unter dänischer Herrschaft zu Holstein gehörte.

An Bord wurden Texte der Philosophin Hannah Arendt rezitiert, der großen Ida Ehre, Schauspielerin und Prinzipalin der Hamburger Kammerspiele, bis zur Malerin Gretchen Wohlwill, dem Dichter und Satiriker Heinrich Heine, dem Wiener Psychotherapeuten Sigmund Freud bis zu Gabriel Riesser, Jurist, Journalist und liberaler Politiker, Rechtsanwalt, Notar und 1848/49 Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung, 1859 bis 1862 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und ab 1859 als Obergerichtsrat der erste jüdische Richter in Deutschland. Alle jüdischen Berühmtheiten haben eine Verbindung zur Hansestadt Hamburg.

Zum Purim-Fest erhielten die Gäste Purim-Masken, koschere Getränke wurden serviert, und das Stimmungsbarometer an Bord stieg schnell auf heiter. "Das Leben soll im Mittelpunkt stehen", sagte Giorgio Paolo Mastropaolo, und kredenzte koschere Produkte als Andenken an diese besondere Synagogen-Tour.

Das Kulturnetzwerk will mit dieser Premiere zur "Nacht im Licht der Synagogen" unter dem Motto Hoffnung zu mehr Respekt, Mitmenschlichkeit und zum Dialog beitragen. "Die Fahrt soll das Judentum, seine Geschichte, seine Traditionen und Bräuche besser bekannt machen", sagte Mastropaolo und erinnerte an die Beiträge des Judentums zur Hamburger Kultur in Vergangenheit und Gegenwart.

Zu den bisherigen Projekten von Mit2Wo mit Michael Batz gehörten das erste Chanukka-Fest mit der Beleuchtung des Israelitischen Tempels an der Poolstraße, von der aus das Liberale Judentum in alle Welt ging, die erste Hamburger Chanukka-Alsterrundfahrt und die erste Hamburger Drohnen-Inszenierung über der Binnenalster, die Aktivierung des Europäischen Tages der jüdischen Kultur in Hamburg, die erste Hafenrundfahrt zum Tag des Offenen Denkmals während der Blue Port Lichtinstallation von Michael Batz.

Die erste besuchte, ehemalige Synagoge stand in Hamburg-Wandsbek, Königsreihe 43. Dazu wurde Sigmund Freud zitiert: „Die Kultur muß alles aufbieten, um den Aggressionstrieben der Menschen Schranken zu setzen.“ Sigmund Freud heiratete am 13. September 1886 im Wandsbeker Rathaus. Michael Batz erinnerte an die Synagoge in Hamburg-Wandsbek mit persönlichen Geschichten zu dem Ort. Die Wandsbeker Synagoge entweihten, schändeten und zerstörten die Schergen und Handlanger des NS-Regimes in der Nacht von 9. auf 10. November 1938, der Reichs-Pogromnacht, wie Tausende andere jüdische Gotteshäuser, Geschäfte, Häuser und Wohnungen, vor allem aber Jüdinnen und Juden. Die Synagoge enteigneten die braunen Machthaber wie auch die große Bornplatz-Synagoge im der Schändung und Zerstörunge folgendem Jahr. 1943 wurde sie von Bomben gänzlich zerstört.

Nach 1945 wurde sie erst wieder aufgebaut, um dann 1975 ein Opfer der Abrissbirne zu werden. Die Tour-Gäste zündeten Kerzen an der Stätte an und streuten Blumenerde mit Blumensamen, damit im Sommer Blumen der Hoffnung blühen können. Lichtkünstler Michael Batz erleuchtete den Platz mit dem blauen Licht der Hoffnung.

An der Eißendorfer Straße in Hamburg-Harburg stand ebenfalls eine Synagoge. Sie war ein Hinweis auf das Leben aschkenasischer Jüdinnen und Juden, das bis ins Jahr 1600 nachgewiesen ist. Herzog Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg stattete zwei Juden mit je einem Schutzbrief aus, der ihnen den Zuzug nach Harburg erlaubte. Die Harburger Synagoge an der Eißendorfer Straße, ein Gebäude aus gelben Klinkern mit schwarzem Schieferdach, wurde im Mai 1863 geweiht. Der recht aufwendig gestaltete Bau dokumentierte Wohlstand und Finanzkraft der damaligen Gemeinde. Doch auch sie verschonte der Judenhass der Nazis nicht. Am 10. November 1938 schlugen die NS-Verbrecher das Portal zur Synagoge ein. In Gedenken an diese Gewalttat verlas Mastropaolo das Gedicht von Heinrich Heine:

Harburg
Von Harburg fuhr ich in einer Stund’
Nach Hamburg. Es war schon Abend.
Die Sterne am Himmel grüßten mich,
Die Luft war lind und labend.

Und als ich zu meiner Frau Mutter kam,
Erschrak sie fast vor Freude;
Sie rief „mein liebes Kind!“ und schlug
Zusammen die Hände beide.

„Mein liebes Kind, wohl dreyzehn Jahr
Verflossen unterdessen!
Du wirst gewiß sehr hungrig seyn –
Sag’ an, was willst du essen?

Die Gäste der Bustour zündeten Kerzen vor dem einst geschändeten Synagogen-Tor an und verstreuten wieder Erde und Samen, während Batz erneut das blaue Licht der Hoffnung leuchten ließ und diesmal in einer Erzählung eine Verbindung zu seinem Buch "Das Haus des Paul Levy - Rothenbaumchaussee No. 26" herstellte, das im Dezember in zweiter Auflage im Hamburger Verlag Dölling und Galitz erschienen ist, 664 Seiten umfasst und für 32 Euro im Buchhandel erhältlich ist.

Durch den Elbtunnel führte die Tour zum letzten Synagogen-Besuch dieser Premiere an die Hoheschulstraße 12 nach Altona. Die Adresse der sefardischen Synagoge lautete damals Altonaer Bäckerstraße. Die Synagoge wurde 1771 in einem Hinterhof in der damaligen Bäckerstraße eingerichtet und von 1887 an von der Hochdeutschen Israeliten-Gemeinde genutzt. Heute ist das gesamte Areal mit Mehrfamilienhäusern bebaut. Einen Hinweis auf die Synagoge gibt es leider nicht. Anwohnerinnen und Anwohner fragten die Tour-Gäste nach dem Grund ihrer Aktion, lasen die Zitate auf dem Bus, stellten viele Fragen und waren erstaunt über die jüdische Geschichte ihres Viertels und über die Aktivitäten des Kulturvereins Mit2Wo. Doch dann beteiligten sie sich am Kerzenzünden, Samen verstreuen und freuten sich über das blaue Licht der Hoffnung, während Michael Batz die historischen Daten verlas.

Auf dem Weg zum Dammtor-Bahnhof erklangen noch zwei Zitate. Einmal über Gretchen Wohlwill, die an das Gute im Menschen glaubte und daraus Kraft für ihren wohltuenden Einfluss schöpfte. Zum zweiten wurde Hannah Arendts Anzug ihrer Dankesrede zum Leasing Preis von 1959 "Von der Menschlichkeit in finsteren Zeiten" rezitiert: „Daß ein Mensch in der Öffentlichkeit überhaupt erscheint, daß die Öffentlichkeit ihn akzeptiert und bestätigt, ist keineswegs selbstverständlich.“

Während der Bus auf der Königsstraße am alten Jüdischen Friedhof mit seinen aschkenasischen und sefardischen Gräbern von 1611 bis 1873 vorbeifuhr, ließ Michael Batz eine Sequenz der Musik Igor Zellers erklingen.

Die Gäste erörterten während der Tour "Die Nacht im Licht der Synagogen" Fragen wie "Wofür steht die Synagoge? Was gibt es in einer Synagoge? Wofür wird eine Synagoge aufgesucht? Welche Jüdinnen und Juden lebten in welchem Hamburger Stadtteil? Seit wann lebten sie in Hamburg?“.

Peggy Parnass lobte: "Es ist eine einzigartige Idee, Synagogen mit Licht lebendig werden zu lassen. Ich bin beeindruckt von dieser Arbeit!"



Fotos: Markus Galic
Donnerstag, 09. Mai, MIT2WO “KunstART“
Die neue KunstArt von Mit2Wo ist erfolgreich

Newsletter CHAVERIM
Von Heike Linde-Lembke

HAMBURG. Eine neue KunstArt hat das Kulturnetzwerk Mit2Wo in Eimsbüttel bei der Christuskirche am Bunker gegründet, und es war gleich ein Erfolg. Die Idee hatten Giorgio Paolo Mastropaolo, Initiator von Mit2Wo, und der Autor und Lichtkünstler Michael Batz.

"Das Kunstwerk steht meist am Ende eines kreativen Prozesses oder kann der Prozess selbst sein", sagt Giorgio Paolo Mastropaolo. "Schreiben und das Licht verbindet und trägt zu diesem Prozess bei", sagt Michael Batz. Die Mit2Wo-KunstArt ist eine neue Kombination zwischen Lichtsequenzen von und mit Lichtkünstler Michael Batz, der ZeilenART mit Liuba Goldblat-Beresan und dem „Tag der Gedanken und Erinnerungen“.

"Die Erinnerung ist das mentale Wiedererleben früherer Erlebnisse und Erfahrungen", sagt Mastropaolo, denn faktisch ließe sich die Zeit nicht zurückdrehen, in unseren Erinnerungen würden wir es dennoch können. Unsere Vergangenheit lebe in unserem Kopf und Herzen weiter. Doch die Erinnerungen in unserem Gedächtnis sind labil. Die Bilder in unserem Kopf verändern sich, führen ein Eigenleben, Erinnern sei das „wahre Vergessen“.


"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitierte Mastropaolo den Talmud, um Freud folgen zu lassen. Der sagte 1930: "Die Kultur muss alles aufbieten, um den Aggressionstrieben der Menschen Schranken zu setzen."

Der Poetry-Slam mit Texten von Hannah Arendt, Walter Benjamin, Albert Einstein, Hilde Domin, Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam, Rose Ausländer, Heinrich Heine, Gertrud Kolmar, Julius Rodenberg, Nelly Sachs und Hans Sahl, der am 25. April 2024 im Hannah Arendt Salon mit Anregung von Giorgio Paolo Mastropaolo und Liuba Goldblat-Beresan wurden von diversen Gästen individuell erarbeitet. Der Autor und Lichtkünstler Michael Batz umspielte den Ort mit beweglichen Lichtpunkten, wobei das Publikum in Bewegung eine neue Betrachtung, einen aktiven Part des Lichts übernahm als kreatives Lichtschreiben auf den Bunker.
Weil Omer-Zählen ist, wurde bei KunstART auf Musik verzichtet. Das erste Mini-Buch vom Verein zu ZeilenArt und KunstART wurden nach dem Poetry-Slam vorgestellt, ein kleines Lyrik-Buch und deren diversen Betrachtungen. Im Mini-Buch sind noch andere Betrachtungen enthalten von der Schauspielerin Marlies Engel oder der Schauspielerin Oana Solomon, Jutta Höflich, Autorin, Kommunalpolitikerin mit Schwerpunkt Kultur und Migration, oder Dr. Miltiadis Zermpoulis, Akademie der Polizei Hamburg, Institut für transkulturelle Kompetenz. Aber auch neue Zeilen von dem Autor und Lichtkünstler Michael Batz mit dem Titel Licht und von Giorgio Paolo Mastropaolo "Versunkender Wellenklang". 
Die Publizistin Peggy Parnass, Ehrenmitglied von Mit2Wo, lobte: "Es war so schön, erlebte Leichtigkeit, lebendig und positiv, ein gelungener Abend mit einzigartigen Menschen. Ich bin beeindruckt!“

Fotos: Andaras Hahn

Samstag, 25. Mai 2024, ab 22:30 bis Mitternacht
Ort: Cora-Berliner-Straße, 10117 Berlin

Berlin im blauen Licht
90 Minuten Kunst am Denkmal für die ermordeten Juden Europas

2711 Stelen und 7 Lichtrechtecke auf dem Boden: Erstmals gab es eine Illumination am Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Der Hamburger Lichtkünstler Michael Batz hat neben dem von Peter Eisenman entworfen Stelenfeld, das seit 2005 an die bis zu sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust erinnert, ein minimalistisches Lichtkunstwerk gesetzt.

Der mit Licht errichtete Ort
sollte nach den Vorstellungen des verantwortlichen Hamburger Kulturvereins Mit2wo Kulturnetzwerk e.V. mit persönlichen Gedanken und Emotionen der Anwesenden gefüllt werden. Im Sinne der Humanität sollte das Kunstwerk einen Beitrag dazu leisten, Menschen unabhängig von ihrer Glaubensrichtung zum Nachdenken anzuregen und in Mitmenschlichkeit zu verbinden.

Das Lichtkunstwerk
kam nicht in Berührung mit dem Denkmal. Es blieb eine Distanz, ein Abstand, eine klare Trennung. Denn Michael Batz projizierte keine dreidimensionalen Lichtstelen, sondern entschied sich für eine eindimensionale Projektion auf die Pflastersteine zwischen dem Stelenfeld und der Cora-Berliner-Straße – ganz leise und nicht raumgreifend. Er entwickelte ein eigenes Format für seine Rechtecke und schuf somit ein eigenständiges Monument. Auch lies Batz zwischen den sieben Lichtrechtecken einen größeren Abstand als Peter Eisenman, was Sphäre gab für den Ansatz des Vereins Mit2wo: Raum für die individuelle Erinnerung zu geben. Und vielleicht auch als Botschaft dafür, dass jeder zum Licht beitragen muss.

Sieben blaue Lichtquellen für Hoffnung.
Michael Batz nahm nicht die Richtung der Stelen des Denkmals auf. Er richtete seine Lichtrechtecke in Nord-Süd-Richtung aus – Tag und Nacht, Dunkelheit und Licht. Als Mahnung an unsere innere Wachsamkeit. Die temporären Lichtsteine symbolisieren zugleich Vergänglichkeit und Hoffnung. Initiator Giorgio Paolo Mastropaolo, Initiator und Gründer von Mit2wo, sagte: „Die Erinnerung ist das mentale Wiedererleben früherer Erlebnisse und Erfahrungen. Denn unsere Vergangenheit lebt in uns weiter. Die Bilder in unserem Kopf verändern sich, führen ein Eigenleben, Erinnern ist das ‘wahre Vergessen’“.

Zum Kunstwerk war Rabbiner Yehuda Teichtal eingeladen. Er führte seine Rede mit dieser persönlichen Geschichte ein: „Als wir nach Deutschland, vor 28 Jahren mit einen One-Way-Ticket aus New York, kamen – sagte man mir: ‘Yehuda eins nicht vergessen: Dunkelheit kriegst Du nicht mit einem Besen weg. Dunkelheit kriegst Du mit Licht weg. Um einen Raum dunkel zu machen, muss man sich viel Mühe geben. Man muss die Fenster abdecken, man muss alle Lichtquellen ausmachen. Aber um einen Raum zu erleuchten, muss man nur ein Licht zünden‘“. Für Rabbiner Teichtal steht fest: „Licht ist die stärkste Kraft, die es gibt!“. Und weiter sagte Teichtal: „Wie Giorgio geschrieben hat, Licht ist Bewegung, Licht ist Begegnung und das Licht von heute, das sind wir!“

„Wenn wir rausgehen, in diese schweren,
dunklen herausfordernd Zeiten und wir sagen: wir werden die Welt mit Licht, mit positivem Licht umgeben – dann kann uns niemand zurückhalten! Darum bin ich so beeindruckt von diesem Kunstwerk“, so Teichtal. „Das ist etwas ganz besonderes heute Abend. Wir reden über das Denkmal der ermordeten Juden Europas. Eigentlichen ein Ort, was das dunkelste Kapitel in Deutschland bildet; in der Welt, 6 Millionen Menschen ermordet und davon eine halbe Millionen Kinder. Und heute Abend kommt Michael Batz auf die Initiative von Giorgio und sagt: `aus Dunkelheit kommt Licht, aus der Vergangenheit kommt Zukunft, aus dem Hass kommt Liebe‘ – deswegen möchte ich meinen tiefen Dank sagen“, so Rabbiner Teichtal in seiner Rede.

MIT2WO steht für Toleranz und Frieden.
Für Giorgio Paolo Mastropaolo bedeutet dieses Kunstwerk: „Den Himmel mit der Erde verbinden“. Mastropaolo hat gemeinsam mit Michael Batz in Hamburg zahlreiche Lichtkunstwerke geschaffen. Es ist das erste gemeinsame Kunstprojekt in der Hauptstadt Berlin. Und alle an diesem Abend stimmten Yehuda Teichtals Ausführungen zu: „Jeder von uns ist ein Botschafter des Lichtes. Wir alle machen Licht“.Text: Carsten Schmidt

Über die Initiatoren:
Michael Batz: Autor, Szenograf, Theatermacher und Lichtkünstler. Für sein Werk
erhielt Batz 2021 das Bundesverdienstkreuz. Sein Schaffen wurde mit weiteren
zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, unter anderem Alexander-Zinn-Preis der Stadt Hamburg (2003), LUCI International City People Light Award (2005), Hamburger Theaterpreis Rolf Mares (2011), Biermann-Ratjen-Medaille des Hamburger Senats (2014).

Giorgio Paolo Mastropaolo (Idee und Konzeptentwicklung): Initiator des Vereins MIT2WO Kulturnetzwerk e.V. (gegründet 2022), Buch: Humanität & denk mal anders (2023), Projekte gemeinsam mit Michael Batz in Hamburg: erstes Chanukka-Fest mit der Erleuchtung des Israelitischen Tempels in der Poolstraße (2021), erste Chanukka-Alsterrundfahrt und die erste Drohnen-Inszenierung über der Binnenalster (2022), die Wiederaktivierung des Europäischen Tages der jüdischen Kultur (2023), die erste Hafentour anlässlich des Tages des offenen Denkmals während des Blue Port Events (2023), die erste Bustour - die Nacht im Licht der Synagogen (2024), ZeilenART & KunstART mit Publikation (2024), Illuminierung am Denkmal für die ermordeten Juden Europas (2024).
Das Ehrenmitglied von “Mit2wo Kulturnetzwerk e.V.“ ist die Shoa-Überlebende Peggy Parnass: Schauspielerin, Kolumnistin, Gerichtsreporterin und Autorin. Sie wurde geehrt u.a. mit Fritz-Bauer-Preis, Joseph-Drexel-Preis, Biermann-Ratjen-Medaille, St.-Georgs-Medaille, Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, Ehrendenkmünze in Gold (Hamburg), Ehrenmitgliedschaft im PEN-Zentrum Deutschland.

Rabbiner Yehuda Teichtal: Begründer und Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Chabad Lubawitsch Berlin.
**************** Illuminerung  "Denkmal für die ermordeten Juden Europa"

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