"Geschichten zu erzählen offenbart Bedeutung, ohne den Fehler zu machen, sie zu definieren."
Hannah Arendt
25. Mai 2023 Das Kulturnetzwerk MIT2WIO war zu Gast im Institut für die Geschichte der deutschen Juden
Von Heike Linde- Lembke / CHAVERIM Newsletter 26. Mai 2023
HAMBURG. Andreas Brämer, stellvertretender Direktor des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden, lud ins 1966 gegründete Institut ein. Es widmete sich als erste Universitäts-Forschungseinrichtung in der Bundesrepublik ausschließlich der deutsch-jüdischen Geschichte. Der Fokus liegt heute auf Forschung, Digitales, Publikationen und der Bibliothek. Seine Forschungsprojekte sind unter anderen die jüdischen Wege in der Architektur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Schächtfrage in Deutschland von 1945 bis 2015.
Brämer informierte auch über Podcasts und über den Geschichtomat, ein Schulprojekt zur Vermittlung jüdischer Geschichte und Kultur in Hamburg. Er begleitet den Jüdischen FilmClub und die jüdischen Filmtage, die am 25. Juni in Hamburg starten. Die Journalistin Corinna Below berichtete über "Ein Stück Deutschland", ein Projekt, für das sie 49 Menschen im Hogar Adolfo Hirsch fotografierte und interviewte. Jetzt will sie das Projekt zu einem lebendigen Ort der Erinnerung werden lassen und die Porträts langfristig ergänzen und erweitern durch Fotos, Texte und Dokumente aus der Zeit der Flucht und der Zeit des Ankommens und Heimischwerdens. So will sie den Opfern des NS-Regimes wieder Namen und Gesicht geben.
Im zweiten Part des After Work Clubs, MIT2WO Campus zum Thema Zeitwandel wurden Zitate zu Schawuot bearbeitet. Als Gast bei diesem Projekt war Dr. Irmgard Schrand. Sie ist Diplom-Politologin, Islamwissenschaftlerin, Spezialistin für den Nahen und Mittleren Osten, Historikerin, Kultursachverständige und Autorin. Zum Abschluss stellte sie das Thema "Was und wer ist Opfer oder Täter?" vor. Im Gegensatz zu „den Anderen“ haben „Wir“ in Deutschland unsere Schuld doch abgearbeitet, aufgearbeitet, abbezahlt, gedenkmalt. Was geschieht bei der Begegnung mit Menschen, die als Angehörige von Opfern wahrgenommen werden? Schafft die Opferrolle aufrichtige Anteilnahme? Das „Ihr, ihr“ und „Wir, wir“, in dem Täter und Opfer die einzigen Kategorien der Begegnung sind, würde Begegnung verhindern. Schrand behauptet, dass das „Ihr“ der Einen vom „Anti-Ihr“ der Anderen gespiegelt werden würde. Die Überwindung der Opfer-Täter-Dichotomie ginge nur über den Einsatz des Individuums, über Selbsteinsicht und über das Miteinander.
10. Mai 2023 Der Hannah Arendt Salon wird Treffpunkt vielfältiger Themen
Der Verein MIT2WO lädt Referentinnen und Referenten, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Gesprächen ein
Von Heike Linde-Lembke
HAMBURG. Das neue Projekt "Humanität & denk mal anders" des Kulturvereins MIT2WO stellten Norma van der Walde und der Religionslehrer Markus Heimbach vom Gymnasium Hoheluft auf Einladung von Giorgio Paolo Mastropaolo, Gründer von MIT2WO, im Hannah Arendt Salon vor. Hinter dem Projekt steht der humanistische Ansatz der Mitmenschlichkeit, Interkulturalität, Toleranz, Zivilcourage, Wertschätzung und Offenheit.
Dieses Projekt richtet sich an Schulen, Initiativen, Institutionen, Universitäten, Unternehmen und Vereine. In Gruppen erarbeiten und diskutieren die Teilnehmenden Stellungnahmen, nachdem sie die Zeitzeugen-Geschichte von Norma van der Walde gehört haben. Die Schülerinnen und Schüler der siebten Klasse des Gymnasiums Hoheluft inspirierte diese Arbeit nachhaltig, sagte Markus Heimbach. Es werden weiter Projekte folgen, sagte der Religionslehrer.
Anschließend erzählte Dr. Miltiadis Zermpoulis von der Akademie der Polizei Hamburg seine persönliche Lebensgeschichte. Viele Menschen suchen nach Orientierung und nach Antworten, vermutet er. Es gebe viel Solidarität, aber auch viel Ausgrenzung von Minderheiten wie Rassismus, Antisemitismus oder gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Das würde die Gesellschaft spalten, aber es bliebe die Hoffnung, dass die demokratisch-pluralistische Gesellschaft diese Dilemmata meistern könne.
Der freiberuflicher Grafik-Designer Liad Shadmi stellt das Projekt Zikaron Basalon vor. Es bedeutet „Erinnerung im Wohnzimmer“ oder „Gedenken im Wohnzimmer“ und ist eine israelische Initiative, bei der Privatpersonen in ihre Wohnzimmer einladen, um Berichte von Schoa-Überlebenden zu hören, Berichte über NS-Taterinnen und -Täter und weitere Themen. Ziel ist es, durch persönliche Begegnungen einen Dialog zu eröffnen. Die Premiere des Projekts Zikaron Basalon in Hamburg ist am Donnerstag, 8. Juni, von 19 Uhr an im Hannah Arendt Salon mit Peggy Parnass, Norma van der Walde, Tochter von Kurt van der Walde, und Andreas Wittenberg, Sohn von Steffi Wittenberg, geborene Hammerschlag, sprechen.
Spannend bleibt die Geschichte von Kelly Laubinger. Sie ist Erzieherin, Studentin der Politikwissenschaft und Sinteza, Vorsitzende der Bundesvereinigung der Sinti und Roma und Geschäftsführerin der Sinti Union Schleswig-Holstein. Sie berichtet über mehr als 500 Antiziganismus-Vorfälle in einem Jahr, beispielsweise in einem Fitnessstudio in Neumünster.
10. Mai 2023 Thalia Großes Haus im Nachtasyl
Konzert mit DANIEL KAHN & Jake Shulman-Ment
„Die persönlichste und intimste Auswahl an Songs und Gedichten, die ich je aufgenommen habe“.07. Mai 2023 Kunstklink, Blauer Salon
Norma van der Walde erzählte über ihrem Vater. Er überlebte zweieinhalb Jahre KZ-Haft. 1946 kehrte Kurt van der Walde mit seiner Frau und Tochter nach Hamburg zurück. Nach seiner Pensionierung engagierte er sich als Zeitzeuge und berichtete bei alternativen Stadtrundfahrten, in Schulklassen und auf Gedenkveranstaltungen von seinen Erfahrungen mit Widerstand und Verfolgung.
Zusammenarbeit mit Dank Mal Am Ort
06. Mai 2023 Israelitische Töchterschule
Andreas Wittenberg erzählte über seine Mutter Steffi Wittenberg (1926-2015), geb. Hammerschlag. Im Dezember 1939 gelang ihr mit ihrer Mutter die Ausreise nach Uruguay. Ab 1948 lebte sie in den USA. 1951 musste Steffi Wittenberg mit ihrem Ehemann Kurt wegen ihres politischen Engagements die USA verlassen und kehrte nach Hamburg zurück. Hier war sie bis zu ihrem Tod eine engagierte Zeitzeugin.
Zusammenarbeit mit Dank Mal Am Ort
27. April 2023 Spannende Themen im After Work Club - vor allem Ehrenmitglied Peggy Parnass begeisterte die Besucherinnen und Besucher
Vom Newsletter CHAVERIM Heike Linde-Lembke mit Giorgio Paolo Mastropaolo
HAMBURG. Der Kulturverein MIT2WO ist mit seinen Veranstaltungen im After Work Club im Hannah Arendt Salon am Schulterblatt immer erfolgreicher. Sehr philosophisch eröffnete MIT2WO-Gründer Giorgio Paolo Mastropaolo das Netzwerk-Treffen mit: "Es ist eine Zeit aus der Dunkelheit, die eigene Einschränkung hinter sich lassen und sich vorwärts zu bewegen, um an sich selbst zu arbeiten.“ Ein gut gewählter Satz, der wohl an all jene Menschen gerichtet war und ist, die - mehr oder weniger bewusst - nur sich im Mittelpunkt des Geschehens sehen, dabei Gutes tun, aber vor allem nur auf sich selbst reflektiert sind.
Eröffnet wurde die Veranstaltung indes von einer Frau, die ihresgleichen sucht, von der unvergleichlichen Peggy Parnass, Ehrenmitglied von MIT2WO. Sie hat als Schoa-Überlebende Unsägliches erleben müssen, und hat sich doch ihre Liebe zu allen Menschen bewahren können. Peggy Parnass ist heute stets der harmonische, ausgleichende Mittelpunkt, wo immer sie auch sein mag, und das in aller Bescheidenheit, nur inspiriert von ihrer Liebe zu den Menschen. Peggy Parnass ist die Seele in den Räumen, die sie betritt.
Ayala Nagel, heute Vorsitzende des Kulturvereins CHAVERIM - Freundschaft mit Israel, berichtete beim After Work Club sodann über die Gründung des Norderstedter Kulturträgers, die - so sagte auch Giorgio Paolo Masgtropaolo - vor 25 Jahren mit Sigrid Krüger und Heike Linde-Lembke begann, den Gründerinnen des Kulturvereins. Als Mentor galt Professor Dr. Alexander Yehuda Schwarz sel. A.. Unter dem Moto „Mit Dir bin ich ich“ sind Fotografien von Oranit Ben Zimra zum Thema Freundschaften im Stadtmuseum Norderstedt von Mai bis Juni zu sehen. Vernissage ist am Donnerstag, 11. Mai, von 19 Uhr an in dem Museum am Friedrichsgaber Weg 290 in Norderstedt. Oranit Ben Zimbra entwickelte die Foto-Sequenzen mit je zwölf Freundschaftspaaren in Israel und Norderstedt, die aber alle miteinander korrespondieren. Mehr darüber im nächsten CHAVERIM-Newsletter und im Hamburger Abendblatt.
Über den Verein "Denk Mal Am Ort" berichtete Andreas Wittenberg. Der Verein erinnert an Menschen, die in der NS-Zeit aus der Gesellschaft ausgegrenzt, verfolgt, gefoltert und ermordet wurden. Führungen zu authentischen Wohn- und Lebensorten, in ehemaligen Wohnungen, in Treppenhäusern und an weiteren Orten finden am Sonnabend und Sonntag, 6. und 7. Mai statt. Andreas Wittenberg berichtet über seine Mutter Steffi Wittenberg, geborene Hammerschlag, in der Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule, Flora-Neumann-Straße, am Sonnabend, 6. Mai, von 15 Uhr an. Norma van der Walde stellte am Sonntag, 7. Mai, von 13 Uhr an die Geschichte ihres Vaters Kurt van der Walde im Blauen Salon in der Kunstklinik, Martinistraße 44a, vor - www.kunstklinik.hamburg im Internet. Zu Gast bei MIT2WO war auch der Buchautor Dr. Carsten Schmidt aus Berlin- Er hat sein neues Buch „Bittersweet - Jüdisches Leben im Roten Wedding 1871 bis 1929“ vorgestellt, ein überraschend anderes Porträt des jüdischen Lebens in Berlin-Wedding. Der Autor beschreibt die zaghaften Anfänge, bedeutenden Plätze und den Alltag von engagierten Rabbinern, jüdischen Frauen und mutigen Geschäftsleuten und vermittelt damit eine spannende Historie vom Aufbruch über die Blüte bis zum Niedergang.
Im zweiten Part des After Work Clubs hat MIT2WO Campus Premiere gefeiert zum Thema Zeitwandel nach Hannah Arendts Motto „Denken ohne Geländer“ unter der Leitung von Avraham Rosenblum und Giorgio Paolo Mastropaolo. Unter dem Slogan "Seid mutig, und setzt euch zu fremden Personen", begann der Part, bei dem sich die Gäste auf die Spuren der Rabinnen Schammai und Hillel begaben. In Dreier-Gruppen wurden die philosophischen Ansätzn von Hannah Arendt überdacht, neu gedacht und debattiert und neue Erkenntnisse kommuniziert. „Kreativ und sehr außergewöhnlich, Ich bin erfreut und erstaunt“, kommentierte Peggy Parnass den Part.19. April 2023 PREMIERE Pilot-& Schulprojekt | Gymnasium Hoheluft
Humanität & denk mal anders
Mit Norma van der Walde, Giorgio Paolo Mastropaolo
Pilotprojekt mit Markus Heimbach
Einen Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Hoheluft.13. April 2023 aus dem Newsletter CHAVERIM
HAMBURG "Das Opening am Ende von Pessach und gleichzeitig der Start von der neuen Saison des MIT2WO Kulturnetzwerk After Work Club in den Hamburger Kammerspiele mit der leitenden Dramaturgin Anja Del Caro war ein grandioser Auftakt mit anschließenden Matzen für die symbolische Freiheit.Der Initiator Giorgio Paolo Mastropaolo vom Verein begrüße die Gäste mit den Wort von Ida Ehre „Die Welt hat Sonne, viel Sonne, man muss sie nur auch in sich selbst tragen“.
Im ersten Part der Vernetzung erzählte die Gastgeberin den besondern Auftrag des Hauses von Ida Ehre und über Wolfgang Borchers von der Geschichte des Ortes und der zukünftigen Vision. Gleichzeitig gab sie eine Information, dass es im Herbst/Winter eine neue Verlegung des Stolperstein in der Hartungstraße 9-12 gibt.
Der Schauspieler, Regisseur Ron Zimmerling erzählt den Werdegang hinter dem aktuellen Projekt des Bürger:innenbühne, wo „echte Menschen“ bzw. „Expert:innen des Alltags“ die Bühne erobern. Die Ursprungsidee kommt von Matthias Schulze-Kraft, der künstlerischen Leitung von dem Lichthof-Theater, um etwas gegen die Ohnmacht und Hilflosigkeit zu tun, ein sichtbares Hinschauen.
Zum Auftakt des neuen Programm spielte der Musiker Miguel Wolf besondere Kompositionen aus dem argentinischen Tango. Nur mit seiner Stimme und der Gitarre, begann eine Intime musikalisch-biographische Reise durch die Tangolokale von Buenos Aires, obwohl das Treffen in der Buddha Bar, dem ehemaligen Cafe Jerusalem stattfand.
Im zweiten Part schaute der Verein gemeinsam das Theaterstück „Die Judenbank“, gespielt von Peter Bause. Nach der Vorstellung gab es ein persönliches intimes Nachgespräch mit dem Schauspieler Peter Bause und der Dramaturgin Anja Del Caro. Im Dialog stellten sich viele Fragen und der Schauspieler erzählte aus seiner Vergangenheit, seiner Wahrnehmung und es gab wundervolle Ergänzungen von Axel Schneider, den Intendant und Regisseur des Hauses. Eins war am Abend klar: alles wollen sich wiedersehen!"
Eine Zusammenarbeit mit den Hamburger Kammerspiele.30. März 2023 HAMBURG JÜDISCHEN FILMCLUB
Der Weg zum Glück - Metropolis Kino
Mit einer kurzen Einführung.
Eine Zusammenarbeit mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden.
28. - 29. März 2023 HAMBURG Projekt Mus|Ar|t | Workshop
Institute for Jewish Philosophy and Religion
Der Workshop markiert den Abschluss von Mus|Ar|t, einem interdisziplinären Programm künstlerischer Residenzen, das den Wissenstransfer durch zeitgenössische Kunst erleichtern soll.
“Tkhines” — Performative Vignettes of Female Voices, Dalia Wolfson, “What Do You Really Think?” — A Performative Video Installation, Tamar Nissim, “The Tish”— A Multi-Lingual Poetry Performance Yonatan Kunda, “Mesillat Yesharim”— A Study in Comics, Estee Ellis, Keynote Lecture: “Sense & Sensibility: Ibn Gabirol, Arama and al Harizi’s Musar as a Technology for Creative & Sensorial Burgeoning” Vanessa Paloma Elbaz (University of Cambridge), “Marginalia” — Translating Text into Forms Leor Grady, “A Soft Tongue Breaks the Bone” — A Participatory Sound Installation, Boris Jöns.
Eine Zusammenarbeit mit Institute for Jewish Philosophy and Religion
23. März 2023 HAMBURG Ein Abend für Ralph Giordano
Freunde ehrten den Mahner gegen Antisemitismus und Fremdenhass zu seinem 100. Geburtstag.
JÜDISCHE ALLGEMEINE
von Heike Linde-Lembke
Eine karge Bühne mit einem mit schwarzem Tuch bedeckten Tisch, in der Mitte ein roter Schal. So einer, wie ihn Ralph Giordano immer trug. Ein Erkennungszeichen des großen Journalisten, Schriftstellers und Filmemachers aus Hamburg.
Nun lag dieser rote Schal auf dem langen Lesetisch auf der Bühne des Ernst Deutsch Theaters, als treue Freundinnen und Freunde dort den 100.
Geburtstag des Mahners gegen Antisemitismus, Rechtspopulismus und Fremdenhass öffentlich mit Publikum feierten. Das Hamburger Kulturnetzwerk »MIT2WO« hatte das Fest mit dem Ernst Deutsch Theater initiiert.
STREIT Eine ergreifende Rede hielt »MIT2WO«-Ehrenmitglied Peggy Parnass. Die Publizistin und ehemalige Gerichtsreporterin, nur fünf Jahre jünger als Ralph Giordano, sagte von der Bühne herunter in den vollen Saal: »Ich würde viel lieber direkt mit Ralph sprechen. Wir haben manchmal heftig gestritten, vor allem, wenn es um Israel und die Palästinenser ging.«
Ralph Giordano hat seine »liebe Freundin Peggy« auch in seinem Buch Israel, um Himmels willen, Israel erwähnt, denn er wohnte während seiner Israelzeit zeitweise bei ihrem Bruder Gady Parnass im Kibbuz Ein Haroresh. »Ich war auch dabei, als er seine große Liebe kennenlernte, die bezaubernde Marina Jakob, die ihn in seinen letzten zehn Jahren begleitete«, so Parnass. Seit Giordanos Tod kämpft Marina Jakob dafür, dass er vom städtischen Friedhof in Köln auf den jüdischen Friedhof in Hamburg umgebettet wird.
Sehr berührend war die Lesung seines Romans »Die Bertinis«.
Die Umbettung wird auch von Hamburgs Landesrabbiner Shlomo Bistritzky befürwortet, der darin keine Störung der Totenruhe sieht. Im Gegenteil. Schon im März 2018 sagte der Chabad-Rabbiner: »Ralph Giordano findet erst dann seine Totenruhe, wenn er als Jude in jüdischer Erde begraben liegt, in einem ewigen Grab, das nie aufgehoben wird. Um dem jüdischen Gesetz zu entsprechen, würde ich es begrüßen, Ralph Giordano sel. A. den halachischen Vorschriften folgend seine letzte Ruhe auf dem Friedhof seiner Jüdischen Gemeinde Hamburg zu ermöglichen.«
Zudem erinnerte Bistritzky an ein Interview Giordanos zu dessen 90. Geburtstag, in dem dieser seinen Irrtum bekannte, in diese Welt keine Kinder setzen zu wollen. Davon hätten ihn die Nazis mit ihren Verbrechen abgehalten. Doch es sei von allen NS-Verbrechen an ihm das größte gewesen, ihn »um den Mut zu eigenen Kindern gebracht zu haben«.
Bistritzky fuhr fort: »Wir ehren hier heute einen Menschen nicht nur, weil er Schriftsteller war, nicht nur, weil er ein Überlebender des Holocausts war, sondern weil er trotz der Ereignisse des Holocausts, die er durchlebt und durchlitten hat, seine Fähigkeiten zu nutzen wusste, um Bücher für die Welt zu schreiben, die an seinen Weg erinnern, einen Weg, von dem ich hoffe, dass er uns allen Kraft und Mut gibt.«
HÖRBUCH Sehr berührend war die Lesung der Hörbuch-Fassung von Ralph Giordanos Familienroman Die Bertinis, sein Opus magnum, an der Isabella Vértes-Schütter, Intendantin des Ernst Deutsch Theaters, die Schauspielerin Jantje Billker sowie die Schauspieler Patrick Abozen, Tommaso Cacciapuoti und Christoph Tomanek mitwirkten.
Giordano nahm die Hörbuchfassung noch 2014 mit dem Autor, Regisseur und Lichtkünstler Michael Batz auf. »Seinen Roman von 600 Seiten in 18 Manuskriptseiten zu fassen, damit war er erst nicht einverstanden«, so Batz. Doch die Argumente, den Roman über das NS-Verbrechen der Schoa so jungen Menschen nahezubringen, habe ihn umgestimmt
23. März 2023 Hannah Arendt Haus & Hannah Arendt Salon| Namensgebung
Anwesenheit: Gerrit M. Ernst, Geschäftsführer MMW Nord Wohnungsbau | NORD PROJECT, Jörg Ludewig, Vorstand der Heinrich Hartmann Stiftung, Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Vorstandsvorsitzender der Moses Mendelssohn Stiftung, Senatorin Karen Pein, Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Giorgio Paolo Mastropaolo, Mitbegründer und Initiator von MIT2WO Kulturnetzwerk e.V.
Lesung "Fünf Wörter für Sehnsucht" Sarah Levy, Buchautorin und Journalistin, Musik Stella`s Morgenstern mit Stella Jürgensen, Gesang und Andreas Hecht, Gitarre.20. März 2023 Die Bertinis | Ralph Giordano 100. Geburtstag
Anwesenheit: MIT2WO Ehrenmitglied Peggy Parnass, Landesrabbiner Shlomo Bistritzky, Ralph Giordano sel. A Lebensgefährtin Marina Jakob, Geschäftsführung vom Ernst Deutsch Theater Isabella Vértes-Schütter, Regie Michael Batz und dem Initiator von MIT2WO.
Zusammenarbeit mit dem Ernst Deutsch Theater und dem BERTINI-Preis.
04. März 2023 Verlegung von 2 Stolpersteinen für Alfred Levy und Dr. Bernhard Loewy in der Rothenbaumchaussee 26.
Anlässlich des Buches: "Das Haus des Paul Levy" von Michael Batz trafen sich die Enkelfamilien von Paul und Anna Levy aus New York mit Michael Batz und dem
Initiator von MIT2WO.
27. Februar 2023 LICHTHOF GENERALVERSAMMLUNG
»"AUFRUF / קול קורא“« mit Ron Zimmering.
ab dem 27. Februar bis Ende Mai, sowie 4 Sonntage 11-18 Uhr.
INTENSIVE PROBENPHASE: 4. bis 14. Juni
jeden Abend 17-21 Uhr, außer FR. und SA.
AUFFÜHRUNGEN: 15.-18. sowie 22.-24. Juni
LICHTHOF-TheaterGENERALVERSAMMLUNG ist gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und eine Zusammenarbeit mit MIT2WO.
26. Februar 2023 LICHTHOF GENERALVERSAMMLUNG (Part 4/4)
»"Generation & Religiosität“« mit Ron Zimmering.GENERALVERSAMMLUNG ist gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und eine Zusammenarbeit mit MIT2WO.
20. Februar 2023 Varnhagens Töchter - DER JÜDISCHE SALON PREMIERE IN BERLIN, ESTRONGO NACHAMA SAAL, Synagoge. »Isidor - Ein jüdisches Leben« Lesung und Gespräch mit Shelly Kupferberg.
Eine Zusammenarbeit mit dem Verein Varnhagens Töchter.
20. Februar 2023 Dialog mit der Zweiten Bürgermeisterin und Senatorin Katharina Fegebank und dem Initiator von MIT2WO, Giorgio Paolo Mastropaolo.19. Februar 2023 LICHTHOF GENERALVERSAMMLUNG (Part 3/4)
»"Jüdische Kunst“« mit Ron Zimmering.GENERALVERSAMMLUNG ist gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und eine Zusammenarbeit mit MIT2WO.
12. Februar 2023 LICHTHOF GENERALVERSAMMLUNG (Part 2/4)
»"Identität und Identifizierung“« mit Ron Zimmering.GENERALVERSAMMLUNG ist gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und eine Zusammenarbeit mit MIT2WO.
12. Februar 2023 Gemeinsamer Brunch
Hannah Arendt Salon mit SMARTments.Stella Morgenstern, Daniel Kahn und Giorgio Paolo Mastropaolo, die Begründer des Hamburger Kulturnetzwerkes MIT2WO sprachen über die Arbeit und die Visionen des Verein.
Eine Zusammenarbeit mit dem SMARTments, FDS Gemeinnützige Stiftung und Moses Mendelssohn Stiftung.
11. Februar 2023 im Golbekhaus Winterhude.
HAFN-LIDER MIT DANIEL KAHN & STELLA’S MORGENSTERNAus der Konzert - WOCHE DES GEDENKENS
Die Zugabe des Konzert würde dem Initiator von MIT2WO gewidmet.
Eine Zusammenarbeit mit dem Goldbekhaus Winterhude.
06. Februar 2023 IM VERTRAUEN
Lesung mit Katharina Thalbach und Sandra Quadflieg.
Der Briefwechsel 1949-1975, zu der außergewöhnlichen Freundschaft von Hannah Arendt und Mary McCarthy in den Hamburger Kammerspiele.
Zusammenarbeit zwischen den Hamburger Kammerspiele und MIT2WO.
27. Januar 2023 QUALITY Magazine Nº83/84
Kooperation: MIT2WO Kulturnetzwerk e.V.
QUALITY Magazine versteht sich als Wegweiser und Repräsentant von Dingen und Menschen, die wir bewundern und die uns inspirieren. Wir stellen Ihnen diese Menschen vor und erzählen die Geschichten hinter der Geschichte.Produktion & Styling: Markus Galic von MIT2WO Team
Hair & Makeup: MIO GIO® für MIT2WO Kulturnetzwerk e.V.
Photographer: Julie Nagel
Künstler: Nachi Weiss für MIT2WO Kulturnetzwerk e.V.
Denken Und Dann: Machen!
Leidenschaft die man hören und sehen kann: Nachi Weiss ist Autor, Singer-Songwriter, Dichter und Fotograf.
„Vor Jedem Auftritt Sende Ich Meinen Eltern Und Meinen Töchtern Nachrichten, Und Lasse Sie Wissen, Dass Ich Sie Liebe. Das Beruhigt Mich.“
1988 in Jerusalem geboren, pendelt er seit jeher zwischen Israel und Europa. 2022 veröffentlichte er die künstlerische Anthologie „Sweet Darkness“, seine Idee zur Förderung von Freiheit und Gerechtigkeit.
„Meiner Gitarre Fühle Ich Mich Sehr Verbunden. Sie ist Des Troubadours Werkzeug, Um Licht Und Gedanken Zu Verbreiten.“
Sein Können stellte Nachi Weiss nun auch vor der Kamera unter Beweis: für QUALITY Magazine schlüpfte er in acht verträumte Looks mit Weltenbummler-Flair und einem Hauch von Hobot-Chic.
"Ich Versicherung Energie Zu Geben, Nicht Sie Zu Verlieren. Das Macht Einen Sehr Grossen Unterschied.“
24. Januar 2023 Politisches Bildungsforum Hamburg
Im Rahmen des DenkTages 2023
Was heute wichtig ist - junge Juden in Deutschland in der Bücherhalle Hamburg - Zentralbibliothek.
Mit Christine Leuchtenmüller (Landesbeauftragte Hamburg der Konrad-Adenuer-Stiftung und Leiterin des Politischen Bildungsforums Hamburg), Mirna Funk (Journalistin und Schriftstellerin), Lars Umanski (Vizepräsident der Union jüdischer Studenten in Deutschland), Stefan Hensel (Beauftragter für jüdisches Leben und die Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus in Hamburg).
Die Veranstaltung wird gefördert durch Zuwendung der Bundesrepublik Deutschland und der Freien und Hansestadt Hamburg und steht im Zeichen der Jugendwettbewerbs DentT@g 2023 der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Mit Unterstützung von: MIT2WO Kulturnetzwerk e.V.
22. Januar 2023 PRÄSENTATION ⋅ LESUNG ⋅ BILDPROJEKTION ⋅ KONZERT
»Das Haus des Paul Levy. Rothenbaumchaussee 26« Die Geschichte eines Jahrhunderthauses 1922 – 2022 in den Hamburger Kammerspiele.
Mit Michael Batz. Er sprach auch über die spektakuläre Chanukka-Feier des MIT2WO Kulturnetzwerks - s. auch Jüdische Allgemeine / Heike Linde-Lembke.
22. Januar 2023 LICHTHOF GENERALVERSAMMLUNG (Part 1/4)»Austausch zu Jüdischem Leben in Hamburg«
GENERALVERSAMMLUNG ist gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg.
Mit Unterstützung von: MIT2WO Kulturnetzwerk e.V.
18. Dezember 2022 Hamburg hat eine neue Chanukkia direkt am Jungfernstieg
Das Kulturnetzwerk „MIT2WO“, der Lichtkünstler Michael Batz und die Alster-Touristik veranstalten das erste Chanukka-Fest auf der Alster.
Heike Linde-Lembke
HAMBURG. Wohl noch nie hat die Hansestadt ein derart fröhliches Chanukka-Fest erlebt, und das mitten auf der Alster mitten im kalten Winter. Zwei Alsterschiffe organisierte der neue Hamburger Kulturverein „MIT2WO“ mit dem Lichtkünstler Michael Batz, und viele Menschen kamen an die Anlegerstation Jungfernstieg, um Michael Batz' Lichtshow „Chanukka Light of Dance“ mit 80 tanzenden Drohnen auf der Binnenalster rund um die berühmte beleuchtete Alstertanne zu erleben.
Zuvor zündete Hamburgs Landesrabbiner Shlomo Bistritzky mit Philipp Stricharz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, das erste Licht an der neuen Chanukkia auf der Reesendammbrücke am Jungfernstieg, deren Licht jetzt mit dem Weihnachtsbaum vor dem Rathaus eine wunderbare Harmonie eingeht, zumal sowohl die Chanukkia als auch die Weihnachtsbäume von zwei Weihnachtsmärkten vor dem Rathaus und auf dem Jungfernstieg ergänzt werden. Am Fuß des energiesparenden Leuchters informiert ein Monitor über Ursprung und Bedeutung von Chanukka.
„Chanukka ist ein Feiertag, den wir jetzt in Hamburg wie in Berlin, Paris und London mitten in der Stadt erleben dürfen, ein Feiertag, der eine ganz wichtige Botschaft hat, den Sieg des Lichts über die Dunkelheit“, sagte Landesrabbiner Bistritzky.
Nach dem Anzünden enterten rund 200 fröhlich gestimmte Familien mit Kindern, Singles und Paare, Juden wie Nichtjuden, die zwei Schiffe, die die Alster-Touristik zur Verfügung stellte und extra für die Chanukka-Feier aus dem Winterquartier holte. Der Kulturverein „MIT2WO“ hatte die Tische mit koscheren Sufganiot und Getränken, Chanukka-Talern, Dreidel, kleinen Überraschungen und mit Informationen über das Judentum gedeckt.
„Ich bin mit meiner Idee, nach dem Entzünden der Chanukkia ein Fest zu veranstalten, zu Michael Batz gegangen, der uns schon lange unterstützt“, sagte Giorgio Paolo Mastropaolo, Gründer des Kulturnetzwerks „MIT2WO“. Der Name steht für den Plan, sich zweimal im Monat an wechselnden Orten mit jüdischem Hintergrund zu treffen, um so die Stadt und ihr Judentum neu zu entdecken und gleichzeitig das Judentum in die Stadtgesellschaft zu tragen. Zudem steht der Name für Mitzwot, den 613 Geboten der Tora. Die Botschaft des Kulturnetzwerks: Jüdisches Leben in Hamburgs Gegenwart für die Zukunft zu aktivieren und alle Ströme des Judentums zu vereinen: „Das ist meine Vision für Hamburg“, sagte Mastropaolo.
Er entwickelte mit dem Lichtkünstler, Kulturentdecker und Autor Michael Batz („Das Haus des Paul Levy – Rothenbaumchaussee No. 26“, Verlag Dölling & Galitz, 560 Seiten, 32 Euro) den Plan, ein Chanukka-Lichtfest für die ganze Stadt zu geben, mit einem von 80 Drohnen inszenierten Lichtertanz über der Binnenalster. „Wir wollen Chanukka zwischen Himmel und Erde zum Leuchten bringen als Botschaft für Frieden und Zusammenleben“, sagte Mastropaolo.
„Licht bringt Menschen zusammen, Licht ist ein Bedürfnis“, sagte Michael Batz und dankte Tobias Haack von der Alster-Touristik für den Mut, zum Chanukka-Fest erstmals Alsterdampfer aus dem Winterschlaf zu wecken. Zudem erinnerte Batz daran, dass die erste Ampel Deutschlands 1922, also vor genau 100 Jahren, in Hamburg am Stephansplatz neben dem Jungfernstieg eingerichtet wurde. „Licht ist Literatur für die Stadt“, sagte der Künstler, der mit Licht Geschichten erzählt.
„Chag Sameach, Freunde!“, begrüßte Peggy Parnass, Ehrenvorsitzende des Kulturnetzwerks, die Gäste. „Ich bin so begeistert und überrascht, das so viele Jüdinnen und Juden hier so gut gelaunt beisammen sind, eine Ansammlung von fröhlichen jüdischen und nichtjüdischen Menschen auf einem Schiff, wann haben wir das je erlebt, das ist einfach wunderbar!“, freute sich die Autorin, Journalistin und Gerichtsreporterin, die am 11. Oktober ihren 95. Geburtstag feierte. Auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hatte ihr Kommen zum ersten Chanukka-Fest auf der Alster angemeldet, sagte aber wegen Familienangelegenheiten ab.
**************** Erste Hamburger Chanukka "LIGHT of DANCE"
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16. Dezember 2022 NDR Schabt Schalom Radio
mit Stella Morgenstern und Giorgio Paolo Mastropaolo27. November 2022 MIT2WO Online by Limmud Europe Presents: Limmud Rhine
HAMBURG. Limmud Europe Presents: Limmud Rhine - 5 countries, 4 parallel tracks, 3 days of jewish learning connecting and discussion, 2 wineries, 1 river - speaker: Giorgio Paolo Mastropaolo D. I., Initiator von MIT2WO.
Limmud Rhein ist ein dreitägiges Abendprogramm voller Geschichte, Kultur, Anekdoten, Sprache und vielem mehr zur Entdeckung des rheinischen Judentums gestern, heute und morgen! Was ist das rheinische Judentum? Woher kommt es und welche Rolle hat es in der weiteren jüdischen Geschichte gespielt? Was sind die aktuellen Herausforderungen und Chancen und wie wird es sich in den kommenden Jahrzehnten entwickeln? Was sprechen wir? Was essen und trinken wir? Was macht uns unverwechselbar? Sind wir anders?
WER? Du! Und viele andere Jüdinnen und Juden und ihre Freundinnen und Freunde aus der gesamten Rheinregion (Frankreich, Deutschland, Schweiz, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden) und darüber hinaus. Die Sessions werden in Deutsch, Englisch, Französisch und Jiddisch angeboten.
LimmudRhine ist Teil des Projekts Memory Futures, das von der Europäischen Union gefördert wird.
24. November 2022 MIT2WO After Work Club im Herbert Weichmann Haus
Vom Newsletter Heike Linde-Lembke 25. November 2022
HAMBURG. "Es beeindruckt mich, was der Netzwerk-Club MIT2WO leistet", sagte kein Geringerer als Julius Hans Schoeps, Gründungsdirektor des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch jüdische Studien und Vorstandsvorsitzender der Moses Mendelssohn Stiftung, zu Beginn des After Work Clubs von MIT2WO im Herbert Weichmann Haus.
Bei dem Treffen berichtete Almut Engelien von NDR Schabat Schalom über ihre Arbeit als Journalistin. Ihre NDR-Sendung, die jeweils am Freitagnachmittags von 15 Uhr an online geht, berichtet über eine vielfältige, jüdische Perspektive, über das jüdische Leben heute. Zu Schabbat-Beginn lesen Rabbinerinnen oder Rabbiner den jeweiligen Wochenabschnitt der Tora.
Auch die Musikerin Stella Morgenstern erzählte von ihrem Schaffen. Zurzeit liegt ihr Fokus auf der jiddischen Sprache.17. November 2022 MIT2WO Campus Amateurtheater HAMBURG. Mit Shelly Meyer, Hédi Bouden
10. November 2022 Peggy Parnass kam zum Challe-Backen
Vom Newsletter Heike Linde-Lembke
13. November 2022 Das Kulturnetzwerk MIT2WO gründete im Chabad-Haus an der Rothenbaumchaussee ein überreligiöses Amateurtheater
HAMBURG. Mit der Begrüßung im Lern- und Schulungsraum, der auch während der Woche als Synagoge fungiert, wurde Hamburgs Landesrabbiner Shlomo Bistritzky von Giorgio Paolo Mastropaolo D. I., Leiter des MIT2WO-Kulturnetzwerkes, begrüßt. Mit dem Zitat "Der Mensch ist mit vielen Fehlern erschaffen worden, damit es ihm möglich sei, diese Fehler zu beheben", von Rabbiner Schneerson eröffneten Bistritzky und Mastropaolo die MIT2WO-Räume, denn die Gründung des Kulturnetzwerks hat einen persönlichen Bezug zum Chabad-Haus an der Rothenbaumchaussee und zu Rebbe Schneerson. Shlomo Bistritzky berichtete über die aufwendige Restaurierung der Räumlichkeiten und über Chabad Lubawitsch Hamburg.
In dem Haus sollen auch ein koscheres Lebensmittelgeschäft und ein koscheres Restaurant eingerichtet werden. Shelly Meyer, gerade neu in den Vorstand der Jüdischen Gemeinde Hamburg gewählt und Vorstandsmitglied des Verbands Jüdischer Studierender Nord, und Hédi Bouden vom Helmut-Schmidt-Gymasium Wilhelmsburg, der vor zwei Wochen von einem Theaterprojekt aus Israel zurückkam, stellten ihre Vision von einem MIT2WO Campus Amateurtheater vor. Ihnen ist es wichtig, auf mehreren Ebenen zu arbeiten. Das Amateurtheater-Projekt ist für Juden und Nichtjuden aller Altersstufen geöffnet.
Als Mitglied des Vereins der Verfolgten des Nazi-Regimes berichtete Norma van der Walde über ihre Arbeit. Ihr Vater war Mitglied der Jüdischen Gemeinde Hamburg. Sie ist auch Mitglied des Auschwitz-Komitees. Ihr Signal: Mutig sein, Willensstärke zeigen und berichten zu können, was in Auschwitz geschehen war.
In der Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Hamburg fand das Challebacken von Chani Bistritzky statt. Mit diversen Tipps zum Flechten der Challe. Auch die Publizistin Peggy Parnass, Ehrenmitglied von MIT2WO, war zum Challe-Backen gekommen.
27. Oktober 2022 Jüdische Musik beim Treffen des Kulturvereins MIT2WO
Vom Newsletter Heike Linde-Lembke 28. Oktober 2022
HAMBURG. "Wer von jedem Menschen etwas lernen kann, ist wahrlich weise." Mit diesem Zitat eröffnete Giorgio Paolo Mastropaolo D. I. vom Kulturverein MIT2WO ein Konzert des Kulturnetzwerks in der Talmud Tora Schule, Grindelhof 30.
David Rubinstein, Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde Hamburg, erzählte die Geschichte der Talmud Tora Schule und berichtete über die Einheitsgemeinde, zu der auch die Reformsynagoge gehört, über die Daphna Horwitz, Mitglieder der Kultuskommission von der Reformsynagoge, informierte. Mit dem neuen Kantor und Opernsänger Assaf Levitin und dem von ihm gegründeten gemischten Chor hat die Reformsynagoge auch ihre Musikrichtung stärken können.
Shelly Meyer von dem Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Hamburg erklärte, dass die DIG offen sei für alle, die sich dem Staat Israel verbunden fühlen: "Wir sind eine Plattform für den überparteilichen Kampf gegen jeden Antisemitismus." Miguel Wolf, Musiker aus Chile, der in Hamburg lebt, folgt den jüdischen Spuren im argentinischen Tango.
20. Oktober 2022 MIT2WO Campus Amateurtheater
HAMBURG. Mit Shelly Meyer, Dr.Irmgard Schrand
13. Oktober 2022 MIT2WO eröffnete den Hannah Arendt Salon
Vom Newsletter Heike Linde-Lembke
14. Oktober 2022Kulturnetzwerk MIT2WO eröffnete den Hannah Arendt Salon
Auch ein Amateurtheater für Juden und Nichtjuden formiert sich auf Initiative des Kulturvereins
Ich bin ja nur ein kleiner Punkt
nicht größer als der schwarzeder dort
auf dem Papier prunktalals Anfang zum Quadrate.
Wenn ich mich sehr erweitern will,
beginnt ich sehr zu klecksenmit
Stift und Feder,
Blei und Tintdie Umwelt
zu behexen.
Doch bin ich nur ein kleiner Punkt
nicht einmal gut geraten,
wie der auf den Papieren
prunktals Anfang zu Quadraten.
Von Hannah Arendt - ohne Titel
HAMBURG: Mit diesem Gedicht der großen Philosophin Hannah Arendt eröffnete der Kulturverein Kulturnetzwerk MIT2WO den Hannah Arendt Salon am Schulterblatt. Gastgeber sind die Heinrich Hartmann Stiftung und die MMW Nord Wohnungsbau, die sich vor einigen Jahren mit der Moses Mendelssohn Stiftung gegründet haben.
Die Eröffnungsveranstaltung widmeten die Gastgeber der Publizistin Peggy Parnass, Ehrenmitglied von MIT2WO, dessen Leiter Giorgio Paolo Mastropaolo D. I. ist. "Herzlichen Dank für diese Ehre, lieber Giorgio, wie schön mit Dir und Deinen Freunden zusammen zu sein, und dass heute, an diesem wichtigen Tag, die Bundesvereinigung der Sinti und Roma dabei ist, das freut mich sehr und ist sehr wichtig", sagte Peggy Parnass, die am Dienstag, 11. Oktober, ihren 95. Geburtstag feiern konnte.
Vom Jüdischen Salon am Grindel waren Barbara Guggenheim und Sebastian Schirrmeister zu Gast und erzählten von der Entstehung des Salons und den Veranstaltungen zur jüdischen Kultur, deren Schwerpunkt auf ausgewählter Literatur, jüdischer Musik und guter Unterhaltung liegt.
Shelly Meyer vom MIT2WO Campus beschrieb bildhaft die Zukunftsvisionen des neuen Amateurtheaters, das MIT2WO gründete. Jeder ist willkommen, ob jüdisch oder nichtjüdisch, ob zehn oder 100 Jahre, ob mit oder ohne Erfahrung. Es geht um die Freude des Miteinander und der Mitmenschlichkeit. Die erste Aufführung ist im Dezember zu Chanukka geplant. Spontan ergänzte und erzählte Irmgard Schrand, promovierte Diplom-Politologin und Islamwissenschaftlerin, von der Projektarbeit mit dem Theaterkursus von Hédi Boden, der zurzeit in Israel an einem Theaterprojekt arbeitet.
Die Landeszentrale für Politische Bildung Hamburg hat für Preview im Hannah Arendt Salon das Buch "Andersdenkerinnen, die Graphic Novel, Annäherungen an Helene Nathan, Anna Seghers und Hannah Arendt" von Anna Farophi zur Verfügung gestellt.
Das Amateurtheater MIT2WO Campus trifft sich am Donnerstag, 20. Oktober, 18.30 bis 21.30 Uhr, im Hannah Arendt Haus, Schulterblatt 124, Hamburg. Dabei sind Shelly Meyer, Hédi Bouden und zu Gast Irmgard Schrand.
Der Eintritt ist frei, um Zedaka wird gebeten.
24. September 2022 Event Pre-Rosch-ha-Schana
Video unter mit2wo_hamburg bei Instagram
22. September 2022 Erinnerung an die Familie Spiegel
Vom Newsletter Heike Linde-Lembke
23. September 2022
HAMBURG. Gustav Spiegel, geboren 1896, Rosalie Spiegel, als Rosalie Wolff 1899 geboren, Rita Spiegel, geboren 1929, und Marga Spiegel geboren 1931 - die Familie Spiegel wurde 1941 deportiert und in Minsk vom NS-Regime ermordet. An die Familie erinnerte das Netzwerk MIT2WO am 22. September bei einer Veranstaltung vor Rosh Ha'Shana im Koch Kontor auf St. Pauli.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand - ein Keks. Der Keks Sfratti, übersetzt Zwangsräumung, ist eine italienische Back-Spezialität zu Rosh Ha'Shana. Die Koch-Kontor Inhaberin Tina Olufs hat diesen Keks für den Anlass gebacken und berichtete über ihre persönliche Familiengeschichte aus New York, die Buchpräsentation mit dem deutsch-israelischen Koch Tom Franz und die Treffen mit Yotam Ottolenghi.Volkan vom Restaurant "Das Peace" stellte die levantinische Küche mit den typischen Mezze vor und lud die Gäste zum ersten gemeinsamen Pre-Rosh Ha'Shana zu Sonnabend nach Schabbat ein.
Sonja Blattmann und Karin Derks vom MuT-Zentrum für Gewaltsprävention gaben Einblicke in ihre Alltagsarbeit.
Zum Pre-ShabbatClub aus dem HaJom Jom von Giorgio Paolo Mastropaolo D. I. wurde die Geschichte von David Grossman als Theatertext für MIT2WO Campus rezitiert. Der Pianist, Komponist und Arrangeur Gennady Tsypin spielte die Musik dazu.
08. September 2022 „Verpflichtet, für etwas einzustehen“
Vom taz die Tageszeitung
nordkutur von Benjamin Moldenhauer das wird „Verpflichtet, für etwas einzustehen“Wenn Asylbehörden die Fluchtgründe nicht sehen wollen: Der Journalist Benjamin Bigger stellt seine Reportage über einen geflohenen christlichen Iraner vor
Benjamin Bigger 28, ist freier Journalist. Er wurde in Hamburg geboren und hat als Kind einige Jahre in Israel gelebt.
INTERVIEW BENJAMIN MOLDENHAUER
taz: Herr Bigger, für Ihren Film „Jeder kann ein Momo sein“ haben Sie einen Geflüchteten aus dem Iran begleitet. Was hat Sie an seiner Geschichte besonders interessiert?
Benjamin Bigger: Momo ist im Iran zum Christentum konvertiert und wurde danach attackiert. Der Angriff steht im Zusammenhang mit seiner Konversion. Momo musste reanimiert werden und ist geflohen. Seit acht Jahren lebt er in Deutschland – von Abschiebung bedroht. Der Veranstaltungstitel, MIT2WO, spielt auf das hebräische Wort „Mizwa“ an. Das bezeichnet einen sehr wichtigen Aspekt jüdischen Lebens: eine gute Tat zu tun, oder, genauer, die Verpflichtung, für etwas einzustehen. Das hab’ich aus meiner Perspektive mit dieser Reportage getan.
MIT2WO After Work Club mit Benjamin Bigger, seinem Protagonisten Momo und der Sängerin Stella Morgenstern: heute, 18 Uhr, Hamburg, Israelitische Töchterschule, Karolinenstraße 35
Der Eintritt ist frei, um Zedaka – Spende – wird gebeten
Mit welcher Begründung wurde Momos Antrag auf Asyl abgelehnt?
Die Schutzbedürftigkeit soll nicht gegeben sein. Es wird behauptet, dass der Angriff willkürlich gewesen sein könnte und nicht im Zusammenhang mit seiner Konversion stünde. Außerdem wird Momos Glaube infrage gestellt. In der Begründung heißt es: „Auch sein weiteres Vorbringen, dass er die Bibel von Anfang bis Ende durchgelesen habe, macht deutlich, dass er sich nicht mit der Bibel befasst hat. Sonst wüsste er, dass die Bibel kein normales Buch ist, dass man von Anfang bis Ende durchliest.“ Das Gericht geht davon aus, dass Momo in den Iran zurückgehen kann, wenn er sein Christentum nicht offen lebt: Einfach den Ball flach halten, dann passiert da schon nichts.
Wie erzählen Sie seine Geschichte?
Ich hatte zuerst überlegt, Momos Narben zu zeigen. Diese plakative Ebene wollte ich dann doch nicht im Film haben. Entweder die Zuschauer:innen glauben ihm oder eben nicht. Jedenfalls sind das Narben, die eindeutig mit einem Messerangriff in Zusammenhang stehen.
Momo ist gut vernetzt, macht etwa mit Freunden unter dem Namen „Rapfugees“ HipHop in Hamburg, eine Soli-Kampagne läuft. Wie ist der Stand seines Asylverfahrens?
Das einzige, was sich verändert hat, ist, dass Momo seine Ausbildung abgeschlossen hat und jetzt sein Fachabi mit einer schulischen Ausbildung zum Erzieher macht. Das darf er ohne Aufenthaltstitel nur so halb, momentan hat er nur eine Aussetzung seiner Abschiebung. Ich bin vor Kurzem mit ihm zur Ausländerbehörde nach Winsen an der Luhe mitgefahren. Man merkt die angespannte Stimmung aller, die da sitzen. Wir kamen rein, kein Hallo, kein gar nichts. Momo musste zum dritten Mal Fingerabdrücke von sich nehmen lassen. Wenn er Glück hat, wird seine Aufenthaltsgenehmigung noch einmal um drei Monate verlängert.
Der „After Work Club“ möchte Begegnungen zwischen jüdischen und nicht jüdischen Menschen ermöglichen. Überschneiden sich Ihre Erfahrungen mit denen Momos?
Als deutscher Halb-Israeli hat mich seit meiner Kindheit der Nahostkonflikt beschäftigt. Der Iran ist da ein wichtiger Schlüsselpunkt. Meine und Momos Erfahrungen sind natürlich sehr unterschiedlich. Aber es ist spannend, mit ihm über sein Leben in der Region zu sprechen – ich merke, wie wenig unterschiedlich wir dann doch sind. Das gilt auch für Freund:innen zum Beispiel aus Syrien: Es fällt immer wieder auf, wie sehr die Kulturen einander ähneln. Und wenn wir ein paar Tausend Jahre zurückblicken, sind wir sowieso alle Geschwister. Mit „Jeder kann ein Momo sein“ will ich auch zeigen, dass jeder, der in so einer Situation steckt, das Recht hat, dass offen und fair mit ihm umgegangen wird.
08. September 2022 Erste Veranstaltung von MIT2WO war ein Erfolg
Vom Newsletter Heike Linde-Lembke 11. September 2022
HAMBURG. Der neue Netzwerker-Verein MIT2WO Kulturnetzwerk gab seine erste Veranstaltung nach der Sommerpause in der Israelitischen Töchterschule bei Anna von Villiez, Leiterin der Hamburger Gedenk-und Bildungsstätte.
MIT2WO-Gründer Giorgio Paolo Mastropaolo erzählte kleine persönliche Anekdoten zur ehemaligen Turnhalle, dem heutigen Jüdischen Kulturhaus an der Flora-Neumann-Straße, und sprach beispielsweise über Esther Bauer, über ihren Vater Alberto Jonas, einst Direktor der Israelitischen Töchterschule, und ihre Mutter, der Ärztin Maria-Anna Jonas, geborene Levinsohn. Die NS-Schergen deportierten die Familie im Juli 1942 ins KZ Theresienstadt.
Anschließend gab die Sängerin Stella Jürgensen von Stella’s Morgenstern Einblicke in die jiddische Musik, dessen Botschaften, Aussagen und Lebensweisheiten. Mit Frank London aus New York probt sie gerade für das Konzert am Sonnabend im Goldbekhaus, dem Kulturzentrum in Hamburg-Winterhude.
Der freie Jounalist Benjamin Bigger erzählte anschaulich und bewegend von Begegnungen mit Momo, und warum die aktuelle Reportage: „jeder kann ein Momo sein“ entstand.
Anna von Villiez ist Historikerin und führte durch das Gebäude der einstigen Israelischen Töchterschule, in der während der NS-Zeit die letzte jüdische Schule untergebracht war, wie auch in der Dauerausstellung zum ehemaligen jüdischen Schulleben in Hamburg zu sehen ist.
Alexei Volinchik berichtete über seine Benefizkonzerte für die Ukraine. Alle Teilnehmenden erörterten anschließend die Frage, ab wann Kindern vom Nationalsozialismus erzählt werden kann. Die weiteren Veranstaltungen von MIT2WO stehen unter Veranstaltungen am Ende dieses CHAVERIM-Newsletters.30. August 2022
Hinz&Kunzt September Ausgabe
HAMBURG. Hinz&Kunzt ist ein Straßenmagazin, das von obdach- oder wohnungslosen Menschen in der Region Hamburg vertrieben wird .
Ein Bericht über MIT2WO von Frank Keil. Foto: Dmitrij Leltschuk
Jüdisches Leben in Hamburg: Wo findet es sich? Wer gehört dazu? Je tiefer man eintaucht, desto mehr Fragen stellen sich. Eine Annäherung.
Wer jüdisches Leben in Hamburg sucht, muss an diesem Abend im Juli
in den Musikclub Indra auf St. Pauli gehen. Dort, wo einst die Beatles auftraten, steht heute der israelische Sänger Nachi Weiss auf der Bühne. Oder vielmehr: sitzt, im wohldosierten Scheinwerferlicht vor gut 25 Gästen und singt zur Gitarre Coversongs von Leonard Cohen, Bob Dylan und von Meir Ariel, einem in Israel sehr bekannten Sänger. Das Kulturnetzwerk „Mit2wo“, das jüdische und nicht-jüdische Menschen zusammenbringen will, hat kurzfristig eingeladen. Manche Männer tragen heute Abend Kippa, andere nicht. Viele trinken Cola. Klar – Cola ist koscher. Bis heute Vormittag kannte ich das Netzwerk gar nicht. Aber es entdeckte offenbar mich und schickte mir eine Einladung.
Denn ich bin auf der Suche nach heutigem Judentum, durchaus angespornt von einem jüdischen Journalistenkollegen, der mein großes Interesse für die Aufarbeitung des Holocaust mal so kommentierte: Der Abend sei sehr typisch gewesen, erzählt Giorgio Paolo Mastropaolo D. I. von Mit2wo ein paar Tage später am Telefon. Bei den regelmäßigen Veranstaltungen gehe es vor allem um Austausch. Ein wenig wie bei einer After-Work-Party: Sich treffen, um sich wieder zu treffen. Und das zweimal im Monat, an immer wechselnden Orten mit einem jüdischen Bezug, auch um die Stadt besser kennenzulernen, und jede:r bringt jedes Mal jemanden mit.
Neulich etwa ging es in den Art Store „Wohl oder Übel“ in der Wohlwillstraße – die nach der jüdischen Malerin Gretchen Wohlwill (1878–1962) benannt ist und die nach dem Krieg aus dem Exil nach Hamburg zurückkehrte.
Mit2wo ist abgeleitet von „Mitzwot“, den 613 Geboten in der Thora, die das Leben von jüdischen und auch von nichtjüdischen Menschen regeln: „Es geht um die Mitmenschlichkeit, um die Begegnung“, erklärt er. „Als Jude habe ich mit der Muttermilch eingesogen: ‚So etwas wie der Holocaust darf nie wieder passieren.‘ Der Deutsche wächst damit auf: ‚Oh, ich will das lieber wegblenden!‘“ Und das erzeuge ein Taubheitsgefühl: „Wir müssen beide darüber trauern, dass der Mensch in der Mitmenschlichkeit gescheitert ist, dann können wir gemeinsam einen Weg gehen.“ Von daher: „Was möchtest du über uns wissen, was möchtest du fragen? Dann frage. Wir sind da!“ Giorgio Paolo Mastropaolo D. I. hatte die Idee, suchte sich sechs Mitstreiter:innen, um im Mai diesen Jahres einen Verein zu gründen. Peggy Parnass ist Ehrenvorsitzende.
Jetzt sei erst mal Sommerpause, im September gehe es weiter. „Man sieht sich“, sagt er zum Schluss.
27. Juni 2022 Live Konzert in "Indra" mit Nachi Weiss
Vom Newsletter Heike Linde-Lembke 02. Juli 2022
HAMBURG. Mit der Kulturnetzwerksreihe MIT2WO hatte Nachi Weiss aus Israel im "Indra Musikclub" auf St. Pauli sein musikalisches Opening für Hamburg gestartet. Er sagte: „ich bin sehr glücklich in der Stadt zu sein und bedanke mich beim Verein für die Vernetzung. “Seine Lieder waren: Blowing in the wind / Dylan לילה שקט עבר על כוחותינו / Meir Ariel Love minus zero / Dylan, It’s all over now babe Blue / Dylan Always not quiet / Nachi Weiss נשל הנחש / Meir Ariel אהבת קדומים / Nachi Weiss ילדי שלי / Nachi Weiss Not dark yet / Dylan, Knockin’ on heaven’s door / Dylan יהא רעווא קדמך / Itzchak Fouks, Shall be released / DylanAls Zugabe sang Nachi Weiss mit den Publikum das Lied „Everybody Must Be Loved“, von ihm geschrieben.
Dabei entstand im Musikclub eine persönliche Atmosphäre mit Hoffnung auf eine friedliche Zukunft. Anschließend wurde sich bei offener Stimmung kennengelernt, und spontan gaben einige Gäste ihr musikalisches Können auf der Bühne freien Lauf.
16. Juni 2022 MIT2WO Kulturnetzwerkreihe After Work Club
Vom Newsletter Heike Linde-Lembke 20. Juni 2022
HAMBURG. Der letzte After Work Club in diesem Frühling fand in der "Wohl oder Übel Art Store St. Pauli" in der Wohlwillstraße 10 statt und startete mit Nils Boeing und einer Geschichte über jüdische Salons, gefolgt von der Historie über die Familie Wohlwill mit Siri Keil und Martin Sprujit vom St. Pauli Archiv. Gleichzeitig berichtete über den aktuellen Stand des ehemaligen israelitischen Krankenhaus, damals eines der modernsten Hospitäler Norddeutschlands.
Die bekannte Sängerin Stella Morgenstern wies auf Salomon Heine, Stifter, Gründer und Mäzen des Israelitischen Krankenhauses hin. Sein Neffe Heinrich Heine, den er ebenfalls Zeit seines Lebens unterstützte, selbst, als Heinrich nach Paris floh, schrieb dieses Gedicht für seinen Onkel nach dessen Tod.
"Das neue Israelitische Hospital in Hamburg"
Heinrich Heine
Ein Hospital für arme, kranke Juden,
Für Menschenkinder, welche dreifach elend,
Behaftet mit den bösen drei Gebresten,
Mit Armut, Körperschmerz und Judentume.
Das Schlimmste von den Dreien ist das letzte,
Das tausendjährige Familienübel,
Die aus dem Niltal mitgeschleppte Plage,
Der altägyptisch ungesunde Glauben.
Unheilbar tiefes Leid.
Dagegen helfen nicht Dampfbad,
Dusche, nicht die Apparate
Der Chirurgie, noch all die Arzeneien,
Die dieses Haus den siechen Gästen bietet.
Wird einst die Zeit, die ew'ge Göttin, tilgen
Das dunkle Weh, das sich vererbt vom Vater
Herunter auf den Sohn - wird einst der Enkel
Genesen und vernünftig sein und glücklich?
Ich weiß es nicht
Doch mittlerweile wollen
Wir preisen jenes Herz,
das klug und liebreich
Zu lindern suchte,
was der Lindrung fähig,
Zeitlichen Balsam träufelnd in die Wunden.
Der teure Mann.
Er baute hier ein Obdach
Für Leiden, welche heilbar durch die Künste
Des Arztes oder auch des Todes, sorgte
Für Polster, Labetrank, Wartung und Pflege.
Ein Mann der Tat, tat er, was eben tunlich;
Für gute Werke gab er hin den Taglohn
Am Abend seines Lebens, menschenfreundlich,
Durch Wohltun sich erholend von der Arbeit.
Der zweite Part der MITWO-Veranstaltung folgte mit Avraham Rosenblum von Hummustopia. Er erklärte sein Projekt und sein Anliegen.
Shelly Meyer und Jan Anthony Schneidereit von der deutsch-israelischen Gesellschaft berichteten über ihre Arbeit für die DIG.
Darauf folgte der Pre-ShabbatClub von Giorgio Paolo Mastropaolo D. I. mit HaJom und den Tora-Deutungen für die Gegenwart mit Zitaten von Rabbi Nachman, Philo von Alexandria, Maimonides und dem Talmud. Sönke Timm stellte das neuste Programm des Jüdischen Museums Rendsburg, Prinzessinstraße 7, vor.
02. Juni 2022 MIT2WO Kulturnetzwerk Kooperation „Creators for a Change"
Vom Newsletter Heike Linde-Lembke 04. Juni 2022
LESERBRIEF MIT2WO
Von Giorgio Paolo Mastropaolo D. I. von MIT2WO Kulturnetzwerk
Die Kulturnetzwerksreihe MIT2WO mit „Creators for a Change".HAMBURG. Die Vernissage zur Ausstellung "Trialog der Ästhetik" in der Barlach Halle K wurde spontan mit der Performance von Schülerinnen und Schülern aus Sderot, Rahat und Wilhelmsburg zur Musik eines Beat-Rhythums eröffnet.
Das Publikum war somit aus dem Nichts im Da-Sein in der Aktion der Thematik. Einer kurzen Ansprache des MIT2WO-Kulturnetzwerkes und HaJom Jom „Today of Day“ folgte unter anderem die Rezitation des Gedichts "Nicht müde werden" der jüdischen Dichterin Hilde Domin, eine Debatte zwischen dem Schauspieler Sahel Aldebsan des Almehabesh vom Theatre & Al Sahara Theatre mit Gal Peleg Pfennig, Tanzpädagogin an der Sha HaNegev Highschool, Hédi Bouden vom Helmut Schmidt Gymnasium Wilhelmsburg und Shelly Meyer, Sprecherin des Jungen Forums des DIG Hamburg.
Siri Keil von MIT2WO Kulturnetzwerk moderierte. Für die Schülerinnen und Schüler war es sehr aufregend, vor Publikum ihre Performance zum Ausdruck zu bringen.
19. Mai 2022 Eröffnungsevent des MIT2WO Kulturnetzwerk
Vom Newsletter Heike Linde-Lembke 22. Mai 2022
LESERBRIEF MIT2WO
Von Giorgio Paolo Mastropaolo D. I. zur Gründung des Kulturvereins MIT2WO Kulturnetzwerk und zum Auftakt in den wunderschönen Räumen des KomponistenQuartier Hamburg Neustadt.
Eröffnet wurde der MIT2WO Kulturnetzwerk e.V. vom ersten Vorstandsmitglied Giorgio Paolo Mastropaolo D. I. mit dem Pre-Shabbat Club mit Gedanken, Weisheiten, und der Philosophie vom Wochenabschnitt bis zu Zitaten aus dem Talmud, von Hannah Arendt, Hillel, Primo Levi, Rebbe Schneerson und Rabbi Nachman. Abgerundet wurde es mit der Geschichte von Jorge Bucay - der Suchende.
Als Gastgeschenk gab es ein leeres Heftchen mit dem Titel "Wie lange dauert dieses Glück? MInuten? Tage? 2 Tage? WOchen?" und das neue Buch von Julietta-Ruth Fix "365 Tage - Frauen in der Pandemie".
Unser Ehrenmitglied Peggy Parnass sagte zum MIT2WO Kulturnetzwerk: "Ich weiß nicht, wo ich bin, ich weiß nicht, wer ich bin, aber ich weiß, wer du bist. Ich weiß, dass ich mich nach Ralph Giordano sel. A. sehne. Ich weiß, dass ich euch beide brauche. Heute bin ich hier bei Giorgio und ich freue mich."
Begleitet wurde die Auftaktveranstaltung mit der einfühlsamen Musik von John Williams, Filmmusik aus "Schindlers Liste", gespielt von Natalia Alenistsyna vom Jewish Chamber Orchestra Hamburg, dem von Pjotr Meshvinsky sel. A. neu gegründeten Jüdischen Kammerorchesters Hamburg.
Anschließend führte eine Vertreterin des KomponistenQuartiers durch die Räumlichkeiten.
Bei koscheren Fingerfood, Amaretti & Co, Kiddusch und Traubensaft sind die Gäste zu einem offenen herzlichen Dialog zusammengekommen und damit zum Kern-Anliegen des Vereins.
Bekannte Anwesende: Peggy Parnass, Marina Jakob, Lebensgefährtin von Ralph Giordano sel. A., Schauspieler Raphael Schneider aus Berlin, David Rubinstein, Geschäftsführer Jüdische Gemeinde Hamburg, Shelly Meyer, Sonja Blattmann und Karin Derks aus Kandern vom MuT-Zentrum, Norma van der Walde, Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten VVN-Bda mit Ehemann, Lichtkünstler Michael Batz, Dr. Dieter Möller-Behlmer, Hédi Bouden, Musiker Idan Levi, Musiker Miguel Wolf, Dr. Irmgard Schrand, Diplom-Politologin, Islamwissenschaftlerin, Spezialistin für den Nahen und Mittleren Osten, Historikerin, Kultursachverständige und Autorin, Corinna Below, Autorin, Hendrik Althoff, M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Professorin Dr. Monica Rüthers und weitere Gäste.
Schriftliche Glückwünsche und Erfolg wünschen uns zum Start: Landesrabbiner Shlomo Bistritzky, Rabbiner Havlin, Philipp Stricharz, Erster Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hamburg, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, Kultursenator Dr. Carsten Brosda, Hamburgs Antisemitismus-Beauftragter Stefan Hensel, Daphna Horowitz vom Vorstand der Reformsynagoge Hamburg, Armin Levy vom jüdischen Magazin Raawi, Politikberater, Autor und Journalist Leonard Kaminski, die Schauspieler Thiago Braga, Tomer Lev Tov und Nico Rogner, Historiker Dr. Carsten Schmidt, Journalist Michael Mennekes, Journalistin und Fotografin Heike Linde-Lembke, Koch/Ottolenghi und Schauspieler Mirko Yonathan Ciotta, Professorin Dr. Miriam Ruerup, Direktorin Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Berlin und Professorin der Universität Potsdam.
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